Tourtagebuch der Teilnehmer an der Motorrad-Pilgerfahrt "Rheingau / Pfälzer Wald 20242
09.05.2024 – 12.05.2024
Vortreffen am 14.04.24 im Heinrich – Lübke – Haus in Günne
Wir, Bernd und Mechtild waren auf das Vortreffen sehr gespannt, sind wir doch erst eine Tour bei PmPS im Jahre 2022 mitgefahren. Nach dem kurzen „Hallo“ beim Motorrad-Parken ging es auch schon in den vorbereiteten Saal. Die drei Tourguides Wolfgang, Martin und Klaus stellten sich der Gruppe vor und stillten die Neugierde, auf das, was uns an Programm, incl. Der Besichtigung vom Hambacher Schloss, mit der Hausnummer 1832 und an Tages-Rahmenplan vom 09.05.2024 bis zum 12.05.2024 erwartet.
Uns anderen blieb die Selbstdarstellung in der Vorstellungsrunde erspart. Es entstand eine zufällige Paarung durch das Verteilen von den Bildern eines Kartenspiels. Jeder interviewte seine 2. Hälfte und stellte daraufhin in der Vorstellungsrunde den/die jeweilige Partner/in vor. Zur Interviewunterstützung wurde eine kleine pädagogische Hilfe mit vorgeschriebenen Fragen verteilt und zur Stärkung Kaffee und Kuchen gereicht.
Die Aufteilung auf unsere Tour-Guides wurde großzügigerweise jedem Teilnehmer selbst überlassen. Bei den 3 individuellen Gruppengesprächen wurden weitere Informationen verteilt und die Fahr-Reihenfolge und einige Regeln für das Gruppenfahren während der Tour festgelegt.
Der Startpunkt unserer Tour ist diesmal der Altenberger Dom im Bergischen Land, der seit 1857 simultan von der römisch-katholischen und der evangelischen Gemeinde als Pfarrkirche genutzt wird. Einige Tourmitglieder schließen sich einer Gruppe von „Vor-Übernachtern“ im Hotel Märchenwald in Odenthal an und möchten die Tour schon ganz gemütlich einläuten, um die erste Etappe in den Hunsrück etwas zu verkürzen.
Zur Abschiedsrunde wurde ein frisches Laudate-Omnes-Gentes um das Markenzeichen „Helm-Kreuz“ angestimmt. Die bewegte Vorfreude auf die Gemeinschaftstour war an den Gesichtern abzulesen.
Auf eine entspannte und fröhliche Tour mit anregenden Begegnungen und Gesprächen freuen sich
Bernd und Mechthild
1. Tag - Donnerstag, 09.05.2024
Simmern 09.05.2024
Der Start der Tour fühlte sich heute Morgen so falsch an wie noch nie. Aufbrechen wollten wir zu Dritt um 8:00 Uhr um zum Altenberger Dom unserem Startpunkt zu fahren. Aufgebrochen sind wir zu zweit – Martin war nicht dabei. Konnte er nicht, weil sein Herz tags zuvor nicht mehr richtig schlagen konnte. Operation – Stent – jetzt bitte schnell wieder erholen! Normalerweise habe ich zu Beginn der Tour Tränen der Vorfreude in den Augen – heute standen sie voll, weil mein Lieblingsmartin nicht mit mir fahren konnte, weil er sich außer Gefecht gesetzt gesehen hat – was macht er jetzt gerade durch? Und ich fahr jetzt hier rum und soll mir Gedanken darüber machen, was mir Freude macht – nicht euer Ernst?!
HW Solbach springt spontan für Martin ein – und ab geht’s unter Fotografieren und Winken des Abschiedskommitees Mike, Waldo und Inga.
Martin schreibt: habt ne tolle Tour – nicht sein Ernst!? Wo soll ich nur hin mit mir – gesünder wird es sein, mich auf die Straße und den vor mir fahrenden Roland zu konzentrieren. Abstand halten, ordentlich gucken, Sonnenschutz runterklappen, frisches Grün und Blümchen bestaunen, Schnappatmung von den Abgasen der Susi kriegen – werde ich davon high? – geile Kurven nehmen, Pausengespräche führen – ich komme in den Flow, der mich so glücklich macht, langsam aber stetig.
Langsam kann ich loslassen – meine Gedanken, letztendlich mich selbst. Nur noch hier und jetzt – nur noch Wahrnehmung und Fahren – Gas geben und Abziehen, Arschbacken zusammen und in die Kurve legen oder um die Serpentine zirkeln, die gelbsten Rapsfelder vor Weißblauem Himmel vorbeiziehen sehen und und und.
Ja, da bin ich wieder – und das ist es, was mich unter anderem mit Martin verbindet – und das fühlt sich jetzt wieder gut an. Ist er doch letztendlich dafür verantwortlich, das ich so fahre – Danke Martin!
Wir kommen als erste Gruppe in Simmern, im Hotel Bergschlösschen an – tip top! Die Tour steht trotz des Wetters unter einem sonderbaren Schatten: Bernd hat einen Unfall gehabt, ist im Krankenhaus. Mechthild begleitet ihn und informiert später, dass sie noch weiter auf eine Untersuchung warten müssen. Langsam verhagelt es die Freude – auf das Bernd so schnell wie möglich Gesund wird, unsere Gedanken sind bei ihnen.
So sitze ich an diesem sonderbaren Tag und schreibe das Tagebuch. Die letzten zwei Tage waren mir „zu voll“ ich möchte mich freuen auf weniger. Ich möchte mich freuen auf einen leisen Kopf, auf gute Gespräche und geile Kurven – mal gucken was geht.
Regina
2. Tag - Freitag, 10.05.2024
Simmern
Eine halbe Stunde früher als sonst, verließen wir unser Basecamp, um pünktlich am Hambacher Schloss zu sein. Nach gut einstündiger Fahrt war die Lust auf einen Kaffee zum Päusken sehr groß, aber leider war in Winnweiler „noch nix Uffe“.
Naja, ernüchternd gaben wir dann die Suche auf, um pünktlich zur Führung im Schloss zu sein. Dort angekommen, bekamen wir einen eindrucksvollen Einblick in die Geschichte des Schlosses und unserer Demokratie. Zum Resumee war sich die Gruppe einig, wählen ist wichtig und Demokratie ist ein kostbarer Schatz, den man hüten und wertschätzen muss. Mein Fazit des Tages unterm Helm „Deutschland an sich und seine Werte sind schön.“ Besten Dank für dieses Erlebnis und die Eindrücke auf der Tour.
Verena
3. Tag - Samstag, 11.05.2024
Simmern
Als ich heute morgen wach wurde, ging durch meinen Kopf, letzter Fahrtag, bevor es morgen in unterschiedlichen Gruppen, als bis jetzt, wieder nach Hause geht.
Für mich war diese Fahrt etwas Besonderes, angemeldet habe ich mich als Teilnehmer, mitgemacht habe ich die Tour als Guide. Für den letzten Fahrtag hatte sich meine Gruppe auf den ausgearbeiteten Vorschlag von Martin geeinigt.
Nach dem Frühstück und dem Zündfunken, bei welchem die Teilnehmer den Tagesimpuls, was war/ist für dich privat, beruflich, Motorradtechnisch, eine Herausforderung mitbekommen haben, fahren wir Richtung Mosel. Dort ging es ein Stück am Wasser entlang, bevor wir in Traben-Trabach abkürzten und über den Berg Richtung Bernkastel-Kues fahren. Kurve um Kurve ging es den Berg hoch und auf der anderen Seite wieder runter. Einfach nur schön. Nach einem ersten Stop an der Burgruine Landshut, wo wir einen wunderschönen Blick auf Bernkastel und eine Moselschleife hatten, ging es weiter über große und kleine Straßen, durch verschlafene Orte, Richtung Zeuner.
Die dort angepeilte Bäckerei war zwar nicht zu finden, aber einen adäquaten, wenn nicht sogar besseren Ersatz konnten wir in Schweick finden. Nach einer Stärkung mit Kaffee und Backwaren ging es jetzt weiter in südlicher Richtung nach St. Wendel. Nach einer letzten Stärkung ging es wieder zurück Richtung Simmern, wobei auch hier wieder die Kurvenfahrer voll auf ihre Kosten gekommen sind.
Wohlbehalten sind wir gegen 17:30 Uhr angekommen und haben die Fahrt mit dem letzten „Ankommenbier“ ausklingen lassen.
Danke an euch alle, dass ihr es mir so einfach gemacht habt, mich in der unerwarteten Rolle des Tourguides gut einzufinden. Ich freue mich schon auf die nächste Tour, bei der ich hoffentlich viele von euch wieder sehen werde.
Hans-Werner
4. Tag - Sonntag, 12.05.2024
Der letzte Tag der Pilgerreise
Gegen 7:30 Uhr, das letzte gemeinsame Frühstück. Wie immer treffen wir uns gegen 9:00 Uhr zum Legen des Helmkreuzes. Das Tagebuch wird vorgelesen und es gibt von den Tourguides einen Segen und Gebete für die Rückreise. Das irische Segenslied „Möge die Straße uns zusammenführen“ erklingt. Die Verabschiedung rückt näher, es wird ein letztes Mal umarmt und gedrückt. Für die Rückfahrt werden neue Gruppen gebildet und wir schließen uns Hans-Werner und Roland an.
Vor uns liegen 270 km …
Es war wieder eine intensive und schöne Zeit mit herrlichem Wetter, beeindruckenden Landschaften, netten Menschen und auch neuen Gesichtern. Es ist toll, was die Organisatoren von „Pilgern mit PS“ wieder auf die Beine gestellt haben. Ich habe mich sehr wohl gefühlt, bin voller Dankbarkeit, das alles erleben zu dürfen. Ich bedanke mich bei allen, die daran beteiligt waren, besonders bei unserem Tourguide Hans-Werner, der spontan die Aufgabe von Martin übernommen hat. Er hat uns zu den Zielen, die Martin ausgearbeitet hat mit großer Souveränität geführt. Hoffentlich gibt es nächstes Jahr oder beim Nachtreffen ein Wiedersehen. Danke für alles!
Bärbel