4. Tag (Dienstag, 02. Juli 2019)
Es war einmal….
Es ist 1.17 Uhr in Kroatien, immer noch angenehm warm und ich schon wieder viel zu nüchtern….der dritte Versuch diesen Roadbook Eintrag zum Thema Dankbarkeit zu schreiben. Ich bin schon dankbar, wenn ich diesen Text heute früh noch lesen kann.
Ich bin dankbar für meine Gruppe, die mich annimmt und mir Fehler verzeiht. Mich durch kurvige und noch kurvigere Straßen führt und mir den Rücken freihält. Mittendrin kommt die Grenze. Niemand da, Schranke unten. Ungeduld lässt mich den Knopf drücken, die Schranke geht hoch. In dem Moment kommt eine Dame vom Grenzdienst, Passports will sie sehen, dann dürfen wir fahren. Aber nur zur nächsten Schranke, ein paar Meter weiter. Helme runter, Handschuhe wieder aus, nochmals Passports. Dann geht’s endlich weiter. Dafür bin ich dankbar, aber auch nassgeschwitzt.
Es ist Mittagszeit – wir wollen und brauchen eine Pause, aber kein Schattenplatz in Sicht. Wolfgang hält am Rand der Straße, im Schatten. In den Bäumen steht sogar ein Kreuz, Gott hat uns gefunden. Dafür und für unser schönes Picknick sind ich und mein Magen dankbar. Weiter geht’s. Ich bin dankbar für den perfekten Moment. Wenn ich im Einklang mit meinem Möp, der Straße und meiner Musik manchmal lauthals mitsingend dahinfliege. Ich bin dankbar, wenn die Autos uns Platz machen und wir nicht mit 30 km hinter einem LKW her trödeln, am besten noch bergauf. Ich bin dankbar, dass Meer zu sehen und mich ordentlich darin abzukühlen. Ich bin dankbar für das gute Essen. Die Getränke, insbesondere meine geliebte Cola, hätten besser und mehr sein können.
Aber bin ich dankbar genug? Oder sollte ich viel öfter dankbar sein? Mir bewusst machen, was vielleicht selbstverständlich scheint? Das positive sehen und aus dem negativen lernen?
Google sagt dazu: Es kostet nichts dankbar zu sein, doch es ändert alles! Und für mich stimmt das. Heute ist der 3. Juli, 1.36 Uhr und ich bin glücklich, dass ich dankbar sein kann.
Anne