4. Tag (Donnerstag, 03.10.2019) Tag der Deutschen Einheit
Weimar – Annaberg-Buchholz
Als wir um 9 Uhr im Kreis stehen, klingelt in mir noch der Ton des Nachtickerns von gestern.
Was können oder besser müssen wir tun, damit wir auch noch morgen in dieser Freiheit und Demokratie leben können? Beim Zündfunken gab es dann den Auftrag: Was kann ich tun, damit es jemandem etwas besser geht? Das ist auch für mich schon der Ansatz für den großen Brocken freiheitliche Demokratie. Wir fangen bei unserem Gegenüber an, oder christlich ausgedrückt: beim Nächsten.
So, los geht es auf das Moped. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt durch Weimar ging es über kleine Straßen Richtung Thüringen. Um 11 Uhr bei der Pause waren alle noch guter Dinge, dass es nicht regnet, aber das sollte sich bald ändern. Der Himmel öffnete alle Schleusen und bei 9 Grad kroch kalte Feuchtigkeit in die Glieder. Umso mehr freute es uns, dass Mike an einem Haus hielt, an dem wir laut Namen süß und herzhaft treffen.
Ein heißer Kaffee und die Lebensgeister kehrten in Form von Späßen und herzhaftem Lachen zurück.
Gegen 14.30 Uhr erreichten wir das Hotel „Wilder Mann“ und konnten uns noch frisch machen. 16.00 Uhr ging es dann am Adam-Ries-Haus weiter mit einer Führung über die Geschichte des schriftlichen Rechnens und die Bedeutung für die einfache Bevölkerung des 16. Jahrhunderts.
Das Nachtickern entwickelte sich zu einer lebhaften Diskussion über die Ursachen der Unterschiede zwischen West und Ost und warum es 30 Jahre nach dem Mauerfall diese Unterscheidung noch gibt.
Ich nehme für mich mit, dass sich vieles aus der Sichtweise ergibt und auch hier der schon beschriebene Perspektivenwechsel hilft.
Rainer