2. Tag (Montag, 13.09.2021)
Von Höchst zum Kloster St. Trudpert (Münstertal, Schwarzwald)
Geiler – Sorry dafür – wird es nicht mehr. So meine Einschätzung nach dem gestrigen Abend.
Die Messlatte - um dieses ominöse Ding noch mal zu bemühen - liegt zugegeben dieses Jahr zu Beginn recht hoch.
Aber Schluss jetzt damit – ich werde diese Lanze für uns brechen und so jedem Tag aufs Neue die Chance geben etwas Besonderes zu werden (so ganz frei nach Marc Twain).
Mit etwas Wehmut brechen wir bei strahlendem Sonnenschein aus dem Kloster Höchst auf. Nicht ohne von der Pfarrerin mit entsprechendem Input für den Tag versorgt worden zu sein. Wir fahren ein gutes Stück gemeinsam in der „großen“ Gruppe bis wir Höchst und die anliegenden Orte hinter uns gelassen haben. Wir kommen durch den Ort „Etzen-Gesäß“. Elzen-Gesäß, wenn auch etwas orthografisch unkorrekt ein Omen für den Tagesverlauf dieser längsten Etappe der Spurensuche, denke ich?
Wir werden sehen.
Wir brauchen einige Zeit und Nerven, bis wir uns durch den Verkehr gewühlt haben und freies Gelände unter die Räder nehmen können.
Die schöne Landschaft fliegt nur so dahin, bis meine Blicke und Gedanken an einer Werbetafel hängen bleiben. Bleiben sie in der Spur, steht da.
Ich lächle in mich hinein und denke „wie passend“. Bleiben Sie in der Spur. Der Gedanke lässt mich nicht los. Eigentlich auch sehr anmaßend, echauffiere ich mich in Gedanken. Vielleicht möchte ich gar nicht in der Spur bleiben?! Vielleicht bin ich auf der falschen Spur und die Abzweigung vor mir führt mich auf einen Weg, der gar nicht für mich vorgesehen ist.
Oder anders, vielleicht sollte ich meine Spur mal wechseln um auf die richtige zu kommen.
Bleiben Sie in der Spur: Das mache ich, wenn ich das Gefühl habe, dass es die meine ist.
Der weitere Tagesverlauf ist schnell berichtet. Wir kämpfen uns durch dichten Stadtverkehr, wechselnd mit tollen Kurven und Waldstrecken, die mich vor Freude jauchzen lassen unter meinem Helm. Unzählige Straßensperrungen müssen wir umschiffen. Zu guter Letzt reicht es unserem Guide und wir fahren durch die Baustelle durch.
Erschöpft und glücklich erreichen wir das Tagesziel St. Trudpert.
Ach, wie war das jetzt mit „Etzen-Gesäß“ und dem Omen?
Ich sag mal teilweise richtig. Kommt eben auf die richtige Spur an.
Christian