4. Tag - Mittwoch, 23.07.2025
Wutach-Ewattingen – immer noch
Vor uns liegt ein Tag mit guten Wetteraussichten, was auch immer das individuell bedeutet.
Wieder durch den Schwarzwald mit einer Gruppe, die einfach so gut harmoniert – harmonisiert – symbiosiiert …. also: läuft top!
Besuch des Campus Galli steht auf dem Programm. Martin, dem ich es verdanke, dabei zu sein bei PmPS, ist davon so nachhaltig begeistert – ich bin gespannt!
Was berührt mich – jetzt, früher – ? Welche Berührungen erfahre ich?
Das ist der heutige Zündfunke.
Vielfältiger und individueller geht´s wohl nicht = mein erster Gedanke.
Jetzt geht es aber erst einmal schön vielfältig und individuell durch diese Landschaft:
die Wutachschlucht, Dörfer, Felder, Störche, die Donau und ihr teilweise felsiges Tal, und die Fernblicke – so weit ins Land.
Ich bekomme eine Gänsehaut nach der nächsten, so schön finde ich es – ich bin maximal berührt!
Mich berührt auch die Frage, was wohl dahintersteckt, wenn Jann-Axel noch das Jahr „2015“ ins Tagebuch schreibt, aber dazu gibt es bestimmt einen Austausch.
Wir fahren also so vor uns hin und enden zunächst vor diesem T-Schild = Sackgasse. Von Willi höre und sehe ich berührende Laute und Gesten – der Ärger war wohl bei ihm.
Als nächstes hält ein Auto: ein älterer Herr in Shorts steigt aus, winkt andere Autos vorbei, die diesen Weg trotz Schild fahren. Wir haben es wohl mit Eingeborenen zu tun. Ich kann das Gespräch (sowohl ob des Helms, aber auch wegen der Mundart) nur in Teilen verstehen. Der Kern ist aber: Wo wollt ihr hin? Ach so, dann fahrt mir hinterher! Und wieder Gänsehaut – ich bin maximal berührt!
Unterdessen kommt Rainers Gruppe dazu – Rainer fährt zu mir auf, guckt und fragt – ich sag nur: fahr einfach hinterher! Und so geht es auf diesem schmaler werdenden Weg weiter – ganz viele land- und forstwirtschaftliche Motorräder hinter einem PKW.
Und wie ich noch überlege: Ist das wohl der Bodensee mit den Alpen im Hintergrund? – hält der PKW an, der Herr steigt aus und weist Willi darauf hin, dass wir jetzt auf den Bodensee schauen und hier quasi die einzige Möglichkeit ist, gleichzeitig auch den Überlinger Teil zu sehen. Spricht´s, steigt wieder ein und fährt weiter. Gut, dass wir Kinnriemen tragen, sonst würden selbige auf dem Tankrucksack liegen.
Ich werde diesem Herrn, der mich so berührt hat, ewig dankbar sein!
Manchmal muss ich mich vor Berührungen schützen: Die Nachrichten aus allen Kriegsgebieten dieser Welt halte ich nicht immer aus. Die Begegnung mit sehr kranken Menschen, Freunden, muss ich wohl überlegen. Geht diese Berührung mit der Realität mir doch teilweise zu nahe und bin ich dann ob meiner Hilflosigkeit unzufrieden – ich kann irgendwie nicht wirklich helfen.
Der Tag heute zeigt mir aber, dass auch der Zufall und die Spontaneität zu ganz wundervollen Momenten führen können, wenn man sich nur aufmacht und es zulässt.
Denn auch das gehört dazu: Berührungen muss man auch zulassen können.
Ich bin mir sicher, dass mich PmPS dabei weitergebracht hat: Berührungen zulassen, mehr mir selbst aber auch dem Zufall zu vertrauen. Das Referieren über alle möglichen anderen Berührungen erspare ich uns jetzt – wir wollen ja nach Dillingen aufbrechen und uns auf dem Weg dahin berühren lassen!
Regina












