11. Tag – Montag, 09.05.2022
Athen, so viel weiß ich.
Wir sind schon soooo viele Tage miteinander unterwegs. Ich muss tatsächlich zurückblättern, um Wochentag und Datum zu kontrollieren. So viele Erlebnisse und so viele Eindrücke, so viele Premieren, so viele Erfahrungen für Gashand, Geist und Seele. Wir sind tatsächlich in Athen!
Und wieder gibt es eine Premiere. Wir treffen uns nicht wie üblich um 9 Uhr zum Zündfunken, sondern erst um 10 Uhr zum gemeinsamen Aufbruch.
Erste Herausforderung: Metrofahren mit 18 Moppetisten - problemlos gemeistert. Kurzer Spaziergang hinauf zum Areopag, einem Hügel oberhalb der Altstadt, unterhalb der Akropolis, wo Paulus zu den Athener gesprochen hat und viele von ihnen zur Nachfolge bewegt hat, sie sozusagen missioniert hat.
Wie ist ihm das gelungen? War Paulus ein Influencer? Wir lesen den überlieferten Text, der Teile seiner Rede wieder gibt und die Situation beschreibt. Helme und Jacken dürfen im Hotel pausieren, stattdessen dient das PmPS - Banner als Mittelpunkt für unseren Kreis. In Kleingruppen tauschen wir uns anschließend darüber aus, was uns an dem Text besonders bewegt und berührt. Dazu ‚lagern‘ wir unter den jahrhundertealten Bäumen auf den jahrtausendealten Steinen und ich fühle mich tatsächlich in die Zeit des Paulus zurückversetzt, kann mir lebendig vorstellen, wie auch zu seiner Zeit die Menschen dort gesessen und miteinander diskutiert haben. Paulus muss ein geschickter und gewandter Redner gewesen sein, stellt nicht nur unsere Gruppe fest. Er sprach nicht nur in der Synagoge, dem Ort der Gelehrten, sondern auch auf dem Marktplatz täglich mit allen Menschen, die ihm begegneten. Überzeugt und überzeugend, Zeugnis gebend von seinem Glauben. Ein Berufener, kein Getriebener. Er holt die Interessierten dort ab, wo sie sind. ( Ich sehe, ihr seid besonders fromme Menschen ) und weitet dann ihren Blick für die Verheißung seines Glaubens: die Auferstehung von den Toten.
Seine Worte fallen nicht überall auf fruchtbaren Boden. Es gibt natürlich auch Skeptiker und solche, die von seiner Botschaft nichts wissen wollen. Aber: viele folgen ihm nach. Aus Neugier, aus Interesse, aus Hoffnung. Eine Parallele zu PmPS schleicht sich an: Menschen kommen zu uns mit einem Interesse, einer Neugier. Manche finden hier, wonach sie gesucht haben. Gemeinsam gehen wir weiter auf die Suche, erleben Austausch und Gemeinschaft.
Und ich erlebe immer wieder, dass Gott mir in diesen Menschen begegnet, mit denen ich unterwegs bin. Auch das hat Paulus den Menschen damals zugesagt: Wir sind von Gottes Art.
Das Göttliche ist in uns, ist Teil von uns.
Danke, dass ich mit euch unterwegs sein darf. Auch in den Kreisverkehren unseres Lebens.
Conny