Neue Erfahrungen für Gashand, Geist und Seele

Pilgern mit PS, Helmkreuz am Morgen vor dem Zündfunken
Pilgern mit PS, Gruppe auf einer kleinen Passstraße
Pilgern mit PS, in den Bergen unterwegs mit dem Motorrad
Pilgern mit PS, Abschied beim Start
Pilgern mit PS, Passanfahrt,  es wird spannend
Pilgern mit PS, eine Gruppe unterwegs
Pilgern mit PS, Serpentinfahrten
Pilgern mit PS, Anfahrt zum Hahntennjoch
Pilgern mit PS, Gruppenpause
Pilgern mit PS, Weidevieh auf der Straße
Pilgern mit PS, Pass-Abfahrt
Pilgern mit PS, grandiose Aussichten
Pilgern mit PS, grandiose Aussichten
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2023 | Schottland | Tour-Tagebuch

Beitragsseiten

Tagebuch der Teilnehmer an der Motorrad-Pilgerfahrt "Schottland 2023"
17.06.2023 – 25.06.2023

 

1. Tag - Samstag, 17.06.2023
Auf der Fähre nach Newcastle

Nach vielen Irrungen und Wirrungen sind wir alle auf der Fähre gelandet. An diesem ersten Tag ist gleich soviel passiert. Sogar schon vor dem Zündfunken.

  • Ein fehlender Reisepass, der bei zweien von uns zu einem Plus von 100 km führte.
  • Ein Roadbook [Korrektur: Tagebuch], das erst am Abend die Runde gemacht hat.
  • Ein bzw. drei Buchungsnummern, die unsere Zimmerpaarungen neu mischen wollten.
  • Ein großes Gesuche und Getausche, bis alle am rechten Platz waren.
  • Eine chaotische Planung, die zur Verzögerung bei der Essensaufnahme führte.
  • Ein WLAN, das nur gegen Geld zu haben ist, was uns dazu gebracht hat, verbal zu kommunizieren.

Das nicht vorhandene Internet hat auch dazu geführt, dass ich uninspiriert in dieses Schreiben gegangen bin. Ohne dieses spezielle Lied, dessen Titel mir nicht mehr einfällt.
Und ohne Mr. Google weiß ich auch nicht mehr, welchem Clan auf der Isle of Skye dieses Tartanmuster auf dem Buchrücken gehört, oder welchen Wahlspruch sie haben.

Wahrscheinlich ist das auch egal, weil wir heute unseren eigenen Wahlspruch hatten:
Endlich geht‘s los!

Nachtrag am Morgen:
Die Welt hat mich wieder! Wir sind nah genug am Festland, um wieder online zu sein und damit ist auch Mr. Google wieder verfügbar.
Auf der Isle of Skye gibt es zwei Clans: die MacLeods und die MacDonalds. Der Wahlspruch des ersten lautet „Bleibe standhaft“ und der des zweiten „Durch See und durch Land“.
Klingt doch ein bisschen nach unserem Vorhaben: Wir sind durch die See und werden durchs Land pilgern. Und wir bleiben standhaft – bis zum Ankommbier.

AnneB

 


2. Tag - Sonntag, 18.06.2023

„Schottland wir kommen“ – Zündfunke „Abenteuer“

Ja, Abenteuer, fängt gleich schon früh an. Runter von der Fähre und an eine Tankstelle. Michael hat eine Schraube im Hinterreifen und das am Anfang der Tour. Hoffentlich klappt die Reparatur – und sie klappt. Jedem gleich noch den Luftdruck kontrolliert und nach knapp einer Dreiviertelstunde geht´s endlich los. Durch das Großstadt-Gewimmel von Newcastle.

Wie war das noch?
* Immer auf der Überholspur
* und rechts überholen
* Kreisverkehr im Uhrzeigersinn
Alles, was wir zu Hause nicht dürfen – hier müssen wir es tun. Alles verkehrt oder doch richtig? Andere Länder – andere Sitten. Auch ein Abenteuer, aber wir können uns auf unseren Tourguide verlassen und fahren einfach hinterher.

Nach 100km England haben wir Schottland erreicht. Ich finde, es ist eine wunderschöne Landschaft; eine hügelige Gegend und Straßen wie eine Achterbahn. Viele schmale Straßen und links und rechts große Weiden mit hunderten von Schafen. Kleine Ortschaften, alle machen einen gepflegten Eindruck. Hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Und die Schotten sind „steinreich“. Zumindest nach den vielen Steinmauern auf den Feldern und entlang der Straßen zu urteilen.

Wieder um eine Kurve und eine große Kuh-Herde versperrt uns die Weiterfahrt. Abhilfe schafft uns die Bäuerin, die die Situation im Griff hat. Alle Motorräder in den Hof – Tor zu – Kühe vorbeitreiben, und schon ist der Weg wieder frei. Kurz vor dem Hotel tauchen rechts und links riesige Windräder auf – so viele – man kann sie gar nicht zählen! Nun hat auch Schottland seine Energiewende und damit der idyllischen Landschaft ein jähes Ende bereitet.
Auch dies ist ein Abenteuer, ich finde sogar ein großes Abenteuer für die Menschheit!
Hoffentlich geht´s gut!
Aber für unsere Gruppe geht´s morgen weiter auf der Suche nach kleinen Abenteuern.
Ich freue mich drauf!

Wolfgang I.

 


3. Tag - Montag, 19.06.2023

Schottland, Glasgow

Heute sind wir den zweiten Tag in Schottland und es geht weiter nach Fort William.
Aber der Reihe nach: wie komme ich eigentlich dazu, das Tagebuch zu schreiben?
Wir treffen uns zum Zündfunken im Kreis unter einem quadratischen Regendach (ein schlechtes Omen?). Nach Verlesung des letzten Eintrags kreist wie jeden Morgen das Tagebuch, aber mit verknotetem Gummiband. Als ordnungsliebender Mensch will ich dies natürlich gleich richten und greife zu. An der Freude meiner Mitpilger und natürlich -pilgerinnen erkenne ich: das war ein Griff zu viel und schon bleibt das Tagebuch an mir hängen oder hat mich gefunden. Oder wie Wolfgang sagt: „Kaum richtet man das Gummi, schon beginnt der Applaus.“

Drei Gruppen, drei Fahrtrouten, aber ein gemeinsames Ziel. Dem Wetter entsprechend (leichter Regen) starten wir in Regenpelle. Und dabei habe ich gestern noch in einem netten Gespräch mit einer älteren schottischen Dame das gute Wetter gelobt. Sie bemerkte jedoch gleich, dass die letzte Woche sehr warm und regenfrei gewesen sei und Regen dringend notwendig wäre. Das gestrige Wetter sei also untypisch für Schottland.
Wir machen uns also auf den Weg und folgen fast blind unserem Tourguide. Hinaus geht es in eine zauberhafte, fast verwunschene Welt, in eine Landschaft fast wie im Märchen, eine grüne Oase in verschiedenen Tönen. Da wirkt das schwarze Teerband fast ein wenig störend. Aber es ist auch eine Mega-Achterbahn in freier Natur, rauf und runter, links, rechts und wieder links. – „Einfach geil“!
Leichter Regen begleitet unseren Weg. Am Loch Lomond ein kurzer Fotostopp und weiter geht´s.
Gegen 13:00 Uhr Mittagspause am Gartencenter. Ob Ute Blumen kaufen will? Doch „nein“: dort steht es: „Gardencenter, Giftshop und Café“. Wir stürzen uns ins Café und pausieren bei leckerem Kuchen und einer schmackhaften Suppe. Übrigens die Lieblingssuppe von Ann, der netten Bedienung: Thai-Curry mit Süßkartoffel.

Wir machen uns wieder auf den Weg und bis 14:20 Uhr ist die Welt noch in Ordnung. Dann bricht der Regen richtig los. Ich denke an die schottische ältere Dame. „Echtes schottisches Wetter ist so. Und notwendig.“ Sei´s drum. Beschwingt fahren wir weiter in der Gewissheit, dass es auch wieder aufhört.

Mit dieser Schottland-Reise, einer Pilgerreise, erfülle ich mir selbst einen großen Wunsch. Warum konkret ich hierhin wollte, weiß ich gar nicht mehr. Und doch bin ich froh, es getan zu haben, hier zu sein, in dieser eindrucksvollen Natur. Sie berührt mich, trifft mich im Herzen, in der Seele, ein traumhafter Ort auf dieser Erde.

So, geschafft, mein Tagebucheintrag geht zu Ende. Nun schicke ich es wieder auf die Reise, im schottischen Einband, ob nun im MacLeod- oder im MacDonald-Look spielt keine Rolle. Das ist nur die Hülle; interessant ist, was drin steht, der Kern, das Erlebte, Gefühlte des jeweiligen Schreibers.

Liebe Grüße,

Wolfgang aus Castrop-Rauxel
Der Chaot, der die Ordnung liebt!

 


4. Tag - Dienstag, 20.06.2023

Schottland, Fort William

Heute geht es auf die Isle of Skye, von einer Insel auf die nächste. (Nebenbemerkung: die Zeilenabstände sind zu klein).
Beim Zündfunken am Morgen habe ich einen herrlichen Ausblick auf das Loch und das gegenüberliegende Ufer. Dort bewegen sich Autos, vermutlich auch Menschen. Um dort hinzugelangen bedarf es eines Übergangs. Der Übergang ist dann auch das Thema der Aufgabe unter dem Helm. Wo hatte ich bisher Übergänge? Wie haben sie sich gestaltet und wer hat mich als Fährmann über sie begleitet?

Nach dem Start geht es zügig voran. Die ersten 60 Meilen sind schon nach einer Stunde unter die Räder gebracht. Auf geschwungenen Straßen geht es so zügig voran, dass ich die Aufgabe aus dem Zündfunken bald nicht mehr im Kopf habe. Gegen Mittag machen wir eine Pause und Elke packt ihre Schätze aus. Auf einer Tischdecke in Schottenmuster serviert sie uns westfälische Salami und Vollkornbrot.
Weiter geht die Fahrt nach Loch Ness. Nessie hat sich uns zwar nicht gezeigt, aber wir konnten Kaffee und Kuchen mit einem herrlichen Blick genießen. – War da nicht gerade was auf dem Wasser???

Los, weiter zur Fähre nach Skye. Der Hinweis zur Fähre stand gefühlt an einem Feldweg. Noch 9 Meilen. Die meisten gingen bergauf. Ich hatte zeitweise den Verdacht, dass es sich nicht um eine Fähre, sondern um eine Rutsche handeln müsste.
Dann war die Fähre da. Als wir am Anleger standen, kam auch die Impulsaufgabe in den Sinn: Übergänge.
Diese Fähre ist eine besondere. Das komplette Deck wird mitsamt den Motorrädern und uns auf dem Schiff gedreht. Plötzlich hat man eine andere Position und einen anderen Blickwinkel. Das gehört wohl bei einem Übergang dazu.

Gegen 17:00 Uhr erreichten wir unser Hotel. Da die Bar für das Ankommbier noch nicht geöffnet hatte, wurde nochmal gezaubert. Elke besitzt ein Motorrad mit Kühlkeller. Aus diesem holte sie für jeden von uns eine Dose Pilgerbier.

Was für ein toller Tagesabschluss!

Rainer, der 6. McColour

 


5. Tag - Mittwoch, 21.06.2023

Erkunden der Isle of Skye, zu deutsch: Insel des Nebels

So war es nicht verwunderlich, dass kurz vor dem Zündfunken es zu regnen begann, da die Wolken tief unterhalb der Highlands lagen. Der Zündfunke stand unter dem Impuls / der Aufgabe: Gehorsam – damit war gemeint: aufeinander horchen, die Ansichten und Anliegen, Sorgen und Freuden des Gegenübers achtsam aufnehmen und ernst nehmen. Gar nicht so einfach, sich dieser Herausforderung zu stellen und sich voll auf seinen Mitpilger zu konzentrieren und einzulassen.

Die heutige Tour sollte eine „Genussreise“ werden. Nachdem der Regen schnell wieder verschwand und abgelegene Sträßchen (abseits der normalen Touristenrouten mit Blick in die Ferne und Umgebung) Augenschmaus pur bedeuteten, steuerte unser Tourguide eine sehr abseits im Tal wunderschön gelegene Gaststätte an, bekannt für frische Seafood-Köstlichkeiten.
Langoustines und Muscheln wurden geordert. An das Muschelfleisch zu gelangen war sehr einfach. Die Langoustines fachmännisch zu zerlegen, um an das köstlich schmeckende „Fleisch“ zu gelangen anfangs etwas schwierig. Es ist bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen, so dass letztendlich auch diese Herausforderung gemeistert wurde.
Gut gespeist, aber nicht gesättigt, ging es wieder über gut ausgebaute Strecken und single trails zurück zum Hotel, wo ein leckeres und sättigendes 3-Gänge-Menü auf uns wartete.

Zum Abschluss dieses Genusstages gab´s noch einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Gern mehr davon!

ReinhardS

 


6. Tag - Donnerstag, 22.06.2023

6. Tag der Schottland-Tour

Der McColour-Song

Let me tell you a story of seven good fellows.
They are roaming together on Scotland´s great roads.
They are called the McColours and having some fun.
They are called the McColours and having some fun.

We are riding together on our steel horses.
We are sticking together like honey on toast.
We are called the McColours and having great fun.
We are called the McColours and having great fun.

Despite of the weather we are riding together
through the rain, the wind and under the sun.
We are called the McColours and having great fun.
We are called the McColours and having great fun.

When the sunset gets closer we are reaching our target.
The steel horse gets silent but our voice can be heard.
We are called the McColours and having great fun.
We are called the McColours and having great fun.

We are trusting in friendship and believing in love.
We laugh at the midges while having some draughts.
We are called the McColours and having great fun.
We are called the McColours and having great fun.

DirkJ
(Fahrgruppe McColours: Ulrich, Mio, Elke, Conny, Dirk, Rainer, Matthias)

 


7. Tag - Freitag, 23.06.2023

Bathgate, Schottland

Der morgendliche Zündfunke gibt uns die Frage auf den Weg:
Was passiert heute zwischen Reifen [Sitzbank] und Helm?
Gute Frage. Jetzt aber erst einmal die Entscheidung: Regenrüstung Ja oder Nein?

Die detailreich geplante Route hat mit den Vortagsrouten nur eines gemeinsam: wir befahren viele heftig gewundene Straßen – oft mit einem Belag, der sich nicht zwischen Split und Asphalt entscheiden kann. Es geht noch einmal hinauf ins Hochland mit diesen markanten Hügeln und Bergen. Ich frage mich, was an ihnen so markant ist. Ich weiß, dass diese faszinierende Landschaft das Ergebnis des Raubbaus an dem schottischen Kiefer-Urwald ist, der vor einigen hundert Jahren mit dessen Abholzung begann und sich in der intensiven Beweidung durch Schafe heute fortsetzt.
Die heutige Landschaft ist menschengemacht – Punkt!

Trotzdem ist es faszinierend aufgrund seiner Andersartigkeit. Wegen des nur spärlichen Bewuchses mit Moosen und Gräsern können wir jede Fels-Runzel, jeden Erosionsgraben, jeden Abrutsch und jedes Bachbett in der weiten Landschaft sehen, was ihr diesen überraschenden Detailreichtum verleiht. In unseren heimischen Mittelgebirgen sind diese Details zwar in ähnlicher Dichte vorhanden, nur entziehen sie sich dem Auge des Betrachters durch den hohen Bewuchs.

Ja – die Schafe.
Zum Teil ganz schön abgebrühte Gesellen, wie sie da so am Fahrbahnrand grasen, während wir vorbeibrausen. Es sind irgendwie drollige Tiere – sie stehen / grasen in großen Abständen verteilt auf riesigen Weiden und scheinen keinen sozialen Kontakt miteinander zu pflegen, sondern sind vollständig auf ihre Nahrungsaufnahme fixiert – ähnlich wie manche von uns beim Frühstück…
Zurück im „Unterland“ ziehen große Anwesen mit pompös-vielzimmrigen Bauten in riesigen Parks an uns vorbei. Dort stehen Prachtexemplare großer Bäume, solitär gewachsen und über Generationen gepflegt. Umgeben sind die Anwesen von langen Mauern, an denen wir entlangfahren.
Allein der Bau einer solchen Einfriedung dürfte ein Mehrfaches des Aufwandes erfordern, den der Bau mehrerer dieser kleinen, alten Steinhäuser bedeutet, an denen wir zu hunderten vorbeifahren.
Die kleinen Steinhäuser mit nur 3-4 Fenstern, Backe an Backe, oder freistehend errichtet, denen man die Sparsamkeit der Erbauer von weitem ansieht. Ich überlege….
Was macht diese Häuschen so unverwechselbar „britisch“ ?
Sind es diese überdimensionierten Schornsteine, jeder Zug gekrönt mit einem Ton(?)-Rohr? Jedenfalls haben sie das mit den pompösen Landsitzen gemeinsam, diese „Pfeifen“ auf den Schornsteinen.

Allerorten sehen wir vor allem violett blühende Rhododendren, beeindruckend große Exemplare, teilweise sogar als mehrere Meter hohe Hecken. Diese Mächtigkeit erreichen sie wohl nur wegen der zuverlässig regelmäßigen schottisch-himmlischen Wässerung… die auch wir zu spüren bekommen.
Wir reiten weiter mit immer wieder verwässerten Visieren durch trüben Niesel, durch dunkle Waldstücke mit Bäumen so knorrig, dass sie vielfach hundertjährig erscheinen.
Dann taucht plötzlich ein Fuder leuchtend gelb Blühendes im Blickfeld auf – Ginster? – Forsythien? Jedenfalls erwärmt mich ihr Anblick wie ein Sonnenstrahl.
In Aberfeldy dann Rast in der lokalen Whiskey-Brennerei „Dewar“. Es taucht die Frage auf, woher denn eigentlich das Getreide zur Herstellung dieses Zaubertranks kommt. Aus China? Ukraine? Etwa USA??? Denn wir haben bei unseren Ausfahrten keine Getreidefelder wahrgenommen. Nach der Rast sichten wir endlich die Getreidefelder im südlichen Schottland – Frage beantwortet… und vorbei.
Es wird Nachmittag – selbst in den entlegenen Gebieten bricht der Feierabendverkehr los. Er ist sogar auf der Kuhweide wahrzunehmen – die Tiere marschieren in langer Reihe zum Gatter und erwarten offenbar dessen baldige Öffnung - Feierabend allerorten.
Kurz vor dem „OTEL“ der obligatorische Tankstopp – ich bin schon fertig und warte auf die anderen McColours und beobachte dabei die Spritbedürftigen mit vier Rädern…. Und erwische mich immer noch dabei, wie verwunderlich es mir erscheint, dass die Fahrer nach dem Bezahlen auf der Beifahrerseite einsteigen.

Matthias McColour

  


8. Tag - Samstag, 24.06.2023

Auf der Fähre von Newcastle nach Amsterdam

Der letzte Tag in Schottland! Sonnenschein!
Wir starten nach einem schönen Abend in Bathgate mit Annes gesponsertem 12 Jahre alten Whiskey wohlgelaunt Richtung Newcastle. Die abendliche Tickerrunde im großen Kreis zeigte, dass Alle positiv angeflasht von Schottland waren. Von beseelt; in Gedenken an Pilger, die von uns gegangen sind; die Natur, die einfach unbeschreiblich ist; das Mystische, das jeder von uns erlebt hat und das Erlebte mit den Schotten und Engländern; die beispielhafte Rücksichtnahme und Freundlichkeit, die uns sehr berührt hat.
Ich schreibe meinen Eintrag um 18:36 Uhr am Heck der Fähre und möchte mich nochmal bei allen bedanken, die es uns ermöglicht haben, diese wunderschöne Reise zu genießen.

Danke Günther, Wolfgang und Ulrich!
Aber bedanken möchte ich mich auch bei den Schutzengeln, die die ganze Zeit mit uns waren, besonders bei Rainer, Ulrich und Mio!
Danke, dass wir alle wieder die Heimreise antreten können und ich wünsche Euch allen eine gute Heimfahrt.

Elke McColour

 


Nachtrag 30.06.2023

Wieder daheim.

Nun sind ein paar Tage ins (heimische) Land gegangen und ich habe die Zeit gefunden, Fotos in die Rainer-(Mac)-Cloud hochzuladen und das Tagebuch zur weiteren Verwendung abzutippen.

Wie schön, dass ich dadurch alle Eindrücke noch einmal intensiv aufleben lassen kann.
Dankbarkeit, Freude, Glück, Sprachlosigkeit, Faszination, Berührtheit – all das ist reichlich zu Wort gekommen.
Mir fällt auf:

  • Wir haben nicht einen einzigen Witz über den sprichwörtlichen Geiz der Schotten gemacht – vermutlich, weil wir nichts dergleichen erlebt haben. Wie schön, dass sich Vorurteile durch Anders-Erleben derart entkräften.
  • Wir haben jede Menge Schafe gesehen – aber es gibt kein (kaum?) Foto(s) davon. Seltsam. Naja, Anne hat sich ja auch Fotos von Menschen gewünscht, damit das Fotobuch ‚bunter‘ werden kann.
    Meine Lieblingsschafe waren übrigens die mit den schwarz-weiß-bunt gefleckten Beinchen.
  • Wir haben alle in den unterschiedlichen Fahrgruppen verschiedene und doch ähnliche Eindrücke geschildert und empfinden gruppenübergreifend annähernd gleich. Vielleicht ist das ein Teil des Geheimnisses unserer Verbundenheit und Kern unserer Gemeinschaft trotz aller Unterschiedlichkeit?
  • Ich bin froh und dankbar, Teil dieser Gemeinschaft sein zu dürfen.
  • Ich bin gespannt, welche Übergänge UNS und MIR noch bevorstehen – und wie wir sie mit Hilfe des großen Fährmanns gestalten werden.
  • Ich habe einen Ohrwurm.

Conny McColour

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