Neue Erfahrungen für Gashand, Geist und Seele

Pilgern mit PS, Helmkreuz am Morgen vor dem Zündfunken
Pilgern mit PS, Gruppe auf einer kleinen Passstraße
Pilgern mit PS, in den Bergen unterwegs mit dem Motorrad
Pilgern mit PS, Abschied beim Start
Pilgern mit PS, Passanfahrt,  es wird spannend
Pilgern mit PS, eine Gruppe unterwegs
Pilgern mit PS, Serpentinfahrten
Pilgern mit PS, Anfahrt zum Hahntennjoch
Pilgern mit PS, Gruppenpause
Pilgern mit PS, Weidevieh auf der Straße
Pilgern mit PS, Pass-Abfahrt
Pilgern mit PS, grandiose Aussichten
Pilgern mit PS, grandiose Aussichten
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2023 | Schottland | Tour-Tagebuch - 7. Tag - Freitag, -23.06.2023

Beitragsseiten

7. Tag - Freitag, 23.06.2023

Bathgate, Schottland

Der morgendliche Zündfunke gibt uns die Frage auf den Weg:
Was passiert heute zwischen Reifen [Sitzbank] und Helm?
Gute Frage. Jetzt aber erst einmal die Entscheidung: Regenrüstung Ja oder Nein?

Die detailreich geplante Route hat mit den Vortagsrouten nur eines gemeinsam: wir befahren viele heftig gewundene Straßen – oft mit einem Belag, der sich nicht zwischen Split und Asphalt entscheiden kann. Es geht noch einmal hinauf ins Hochland mit diesen markanten Hügeln und Bergen. Ich frage mich, was an ihnen so markant ist. Ich weiß, dass diese faszinierende Landschaft das Ergebnis des Raubbaus an dem schottischen Kiefer-Urwald ist, der vor einigen hundert Jahren mit dessen Abholzung begann und sich in der intensiven Beweidung durch Schafe heute fortsetzt.
Die heutige Landschaft ist menschengemacht – Punkt!

Trotzdem ist es faszinierend aufgrund seiner Andersartigkeit. Wegen des nur spärlichen Bewuchses mit Moosen und Gräsern können wir jede Fels-Runzel, jeden Erosionsgraben, jeden Abrutsch und jedes Bachbett in der weiten Landschaft sehen, was ihr diesen überraschenden Detailreichtum verleiht. In unseren heimischen Mittelgebirgen sind diese Details zwar in ähnlicher Dichte vorhanden, nur entziehen sie sich dem Auge des Betrachters durch den hohen Bewuchs.

Ja – die Schafe.
Zum Teil ganz schön abgebrühte Gesellen, wie sie da so am Fahrbahnrand grasen, während wir vorbeibrausen. Es sind irgendwie drollige Tiere – sie stehen / grasen in großen Abständen verteilt auf riesigen Weiden und scheinen keinen sozialen Kontakt miteinander zu pflegen, sondern sind vollständig auf ihre Nahrungsaufnahme fixiert – ähnlich wie manche von uns beim Frühstück…
Zurück im „Unterland“ ziehen große Anwesen mit pompös-vielzimmrigen Bauten in riesigen Parks an uns vorbei. Dort stehen Prachtexemplare großer Bäume, solitär gewachsen und über Generationen gepflegt. Umgeben sind die Anwesen von langen Mauern, an denen wir entlangfahren.
Allein der Bau einer solchen Einfriedung dürfte ein Mehrfaches des Aufwandes erfordern, den der Bau mehrerer dieser kleinen, alten Steinhäuser bedeutet, an denen wir zu hunderten vorbeifahren.
Die kleinen Steinhäuser mit nur 3-4 Fenstern, Backe an Backe, oder freistehend errichtet, denen man die Sparsamkeit der Erbauer von weitem ansieht. Ich überlege….
Was macht diese Häuschen so unverwechselbar „britisch“ ?
Sind es diese überdimensionierten Schornsteine, jeder Zug gekrönt mit einem Ton(?)-Rohr? Jedenfalls haben sie das mit den pompösen Landsitzen gemeinsam, diese „Pfeifen“ auf den Schornsteinen.

Allerorten sehen wir vor allem violett blühende Rhododendren, beeindruckend große Exemplare, teilweise sogar als mehrere Meter hohe Hecken. Diese Mächtigkeit erreichen sie wohl nur wegen der zuverlässig regelmäßigen schottisch-himmlischen Wässerung… die auch wir zu spüren bekommen.
Wir reiten weiter mit immer wieder verwässerten Visieren durch trüben Niesel, durch dunkle Waldstücke mit Bäumen so knorrig, dass sie vielfach hundertjährig erscheinen.
Dann taucht plötzlich ein Fuder leuchtend gelb Blühendes im Blickfeld auf – Ginster? – Forsythien? Jedenfalls erwärmt mich ihr Anblick wie ein Sonnenstrahl.
In Aberfeldy dann Rast in der lokalen Whiskey-Brennerei „Dewar“. Es taucht die Frage auf, woher denn eigentlich das Getreide zur Herstellung dieses Zaubertranks kommt. Aus China? Ukraine? Etwa USA??? Denn wir haben bei unseren Ausfahrten keine Getreidefelder wahrgenommen. Nach der Rast sichten wir endlich die Getreidefelder im südlichen Schottland – Frage beantwortet… und vorbei.
Es wird Nachmittag – selbst in den entlegenen Gebieten bricht der Feierabendverkehr los. Er ist sogar auf der Kuhweide wahrzunehmen – die Tiere marschieren in langer Reihe zum Gatter und erwarten offenbar dessen baldige Öffnung - Feierabend allerorten.
Kurz vor dem „OTEL“ der obligatorische Tankstopp – ich bin schon fertig und warte auf die anderen McColours und beobachte dabei die Spritbedürftigen mit vier Rädern…. Und erwische mich immer noch dabei, wie verwunderlich es mir erscheint, dass die Fahrer nach dem Bezahlen auf der Beifahrerseite einsteigen.

Matthias McColour

  

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