Neue Erfahrungen für Gashand, Geist und Seele

Pilgern mit PS, Helmkreuz am Morgen vor dem Zündfunken
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2024 | Eifel | Tour-Tagebuch

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Tagebuch der Teilnehmer an der Motorrad-Pilgerfahrt "

Tourtagebuch der Kurztour Eifel 2024

2. - 6.10.2024

Samstag, 21.09.2024, 14 Uhr, Haus Düsse, Bad Sassendorf

Tourstart zur Pilgerfahrt in die Eifel - aber der ist doch erst am 02.10., direkt im Hotel?
Bei dieser Fahrt ist einiges anders:
- Tourstart und Vortreffen (mit allen Teilnehmenden!)
- Nur ein einziges Hotel
- 19 Teilnehmende
- In jeder Fahrgruppe ein Paar (Fahrer und Sozia)
- Und ein erster, offizieller Zündfunke zum Abschluss des Vortreffens samt Tagebuchvergabe

Es war übrigens ein sehr schönes Vortreffen mit tollen Leuten.

Dienstag, 01.10.2024, 14.20 Uhr, in Detmold

Beim Telefonat mit Bernadette R. wird Brigitta gefragt, ob sie bei Regen im Auto mitfahren würde – hallo? Pilgern mit PS!
Die Alternative: Bernadette möchte ihre Regenhose mit Panzerband abdichten - wir sind gespannt, was wirklich passiert.
Inzwischen ist mit Martin und Regina ein Treffen zur gemeinsamen Hinreise vereinbart: Cafe Geronimo am Möhnesee. Wir werden über die Autobahn dorthin fahren, das spart Zeit.

Mittwoch, 02.10.2024, 09.30 Uhr

Abfahrt: Detmold um 9.47 Uhr - Regen
Treffpunkt Geronimo: 11.05 Uhr - Regen
insgesamt an diesem Tag: 294 km, 5:52 Min Fahrzeit und 5 Std. - Regen.

Ankunft im Hotel in Insul im Ahrtal gegen 18.00 Uhr, wir sind die letzte Gruppe und wahrscheinlich auch die Nasseste ;-).
War trotzdem schön, aber jetzt freuen wir uns auf einen von außen trockenen Abend. Und der wird es auch. Zwar ohne das angekündigte Nachtickern zu „welche Bedeutung hat es für Dich aufzubrechen?“ aber dafür mit jeder Menge Gespräche und Lachen.
Die Kurztour in die Eifel hat begonnen. Leider aber nur mit 18 Teilnehmenden. David ist auf dem Weg zur Pilgerfahrt verunglückt und kann daher nicht teilnehmen. Wir wünschen dir alles erdenklich Gute, David. Schade, dass du nicht dabei sein kannst.

Brigitta und Peter

 

1. Tag - Donnerstag, 03.10.2024

Insul, 03.10.2024

Erster Fahrtag der Eifeltour 2024

Nach dem sehr leckeren Frühstücksbüffet treffen wir uns auf der Terrasse des Hotels „Ewert“ mit Blick auf die Ahr. Die Ahr liegt so friedlich in ihrem Bett und ich kann es mir schwerlich vorstellen, wie es nach dem verheerenden Hochwasser vor 3 Jahren aussah. Auch das Hotel war betroffen, aber es sieht jetzt wieder aus, als wenn nichts gewesen wäre. „Gott sei Dank“ .

Nachdem Peter seinen Tagebucheintrag vorgelesen hat und Sabine, Martin und Rainer Text und Segen gesprochen haben, singen wir noch ein erstes „Laudate“, und dann bekommen wir noch den Auftrag für „unter dem Helm“. Heute lautet er:“Was könnte es sein, dass der Tag für dich ein interessanter Tag ist?“
Interessant ist auf jeden Fall die Besichtigung des ehemaligen Regierungsbunkers in Ahrweiler. Wir fahren durchs Ahrtal und es ist beeindruckend, was die Hausbesitzer alles wieder hergerichtet haben und bedrückend, wenn man die zerstörten Häuser der gewaltigen Flut sieht. Behelfsbrücken und -straßen führen uns zum Bunker. Ganz unscheinbar liegt der Eingang im Gebirge.
Unser Begleiter, Herr Wörner, führt und erklärt uns den Bunker. Neben den Resten der Berliner Mauer ist der Atombunker das wichtigste bauliche Dokument des Kalten Krieges. Er wurde von 1960 bis 1972 in einem vorhandenen Eisenbahntunnel erbaut, ist 19 km lang und hat eine Nutzfläche von 83.000 qm. Im Verteidigungsfall hätten hier Regierungsbedienstete 30 Tage überleben können. Aber nachdem die Bundesregierung ins 600 km entfernte Berlin zog, war der Bunker überflüssig geworden.

Anschließend fuhren wir auf schönen Eifelstraßen bis zur Mosel. Wegen des Feiertages war es ganz schön voll an der Mosel, deswegen waren wir auch ganz schnell wieder weg. Im „Cafe Plüsch“ in Monreal war es dagegen sehr schön und beschaulich. Der Kuchen schmeckte sehr lecker und wir fuhren am Pulvermaar vorbei wieder über schöne Strecken zum Hotel zurück. Für mich war der Tag ein interessanter Tag.

Vielen Dank Tourguides. Gut gemacht!
Liebe Grüße

Wolfgang

 


2. Tag - Freitag, 04.10.2024

Insul

Den zweiten Tag sind wir in der Eifel herumgetourt.
Hi- DU, der Du in Gottes guter Schöpfung einen Platz angewiesen bekommen hast. Gut, dass Du da bist, dass auch Du einen Platz in Gottes guter Welt hast-, neben all den anderen, die auch ihre Plätze eingenommen haben und sich da breit machen- in Gottes guter Welt!!
So vielfältig wir in unserem Miteinander sind, so bunt und vielgestaltig ist die Landschaft um uns herum. Allem das Beste abgewinnen ist unsere Herausforderung. Die Höhen und die Täler und die Wege, die dorthin führen und sie verbinden, im Schatten der Bäume und auf den Kammpfaden mit dem weiten Ausblick zur Linken und zur Rechten.

Die Biker-Ranch am Rursee war Station 1 unserer Gruppe, weiter ging es durch den Naturpark Hohes Venn / Eifel mit den hohen Buchenhecken und von Hecken gesäumten Feldern und Wiesen. In Prüm galt unsere Aufmerksamkeit der Basilika St. Salvator in ihrer Schlichtheit und Ausstrahlung eines heiligen – besonderen Ortes.
Andere besuchten auch das aufgelassene Trappistenkloster Maria Wald.
Kurz vor Ziel in Richtung Insul ging es noch einmal hoch hinauf von Fuchshofen auf die Hochebene mit weitem Blick in die beeindruckende Landschaft – ja, so bunt und vielfältig ist Gottes Schöpfung, seine Welt, sein Reich. So einzigartig, bunt und vielfältig ist auch unser Miteinander. Schön, dass er- Gott- Dich hineingelassen hat in diese Welt. Du bist ja gewollt, kein Zufall, kein Unfall, kein Ergebnis irgendeiner Laune. Du bist gewollt wie Du bist als Teil des großen Ganzen seiner Schöpfung. Herzlich willkommen auch an diesem Tag.

Uns verbindet das Pilgern, das „Unterwegssein“, das „Auf dem Weg sein“. Diese Verbundenheit kann durch nichts, durch keine Differenz, durch keinen Konflikt, durch keine Unterschiedlichkeit aufgelöst werden. Bei aller Unterschiedlichkeit sind wir tief verbunden und verankert in unserem Glauben an Christus.
Und so segne Dich als sein Kind Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Jann-Axel

 


3. Tag - Samstag, 05.10.2024

Insul

Heute starten wir zu unserer dritten Tagestour durch die Eifel. Der Zündfunke lässt uns die Veränderungen der Natur um uns herum betrachten. Für die ersten Stunden und Kilometer eine Herausforderung. Das Thermometer am Moped zeigt bei Abfahrt 3 Grad, gefühlt eher weniger und kaum sichtbar, da es neblig ist.

Über Fuchshofen verlassen wir das Ahrtal. Und siehe da und dort, der Nebel wird immer dünner, je höher wir fahren. Auch die Temperaturen steigen mit uns (kleiner Vorgriff: wir kommen nachmittags bei 13 Grad wieder zurück nach Insul). Die Sonne lacht uns an und erwärmt uns. Ziel ist heute der südwestliche Teil der Eifel. Auf verschiedenen Wegabschnitten über die Hochebenen erkennen wir deren Weite, unterbrochen von Tälern, die teilweise noch vom Nebel gefüllt sind. Auch dieses Bild ändert sich, da die Sonne den Nebel nach und nach auflöst.
Wir fahren über kurvige Straßen, durch Wälder, Täler, die teilweise spärlich bis gar nicht besiedelt sind. So erscheint uns die Suche nach Essbarem in einer Bäckerei oder einem Café lange vergeblich. Kurz nach Mittag hat diese Suche ein Ende. Bei einer Filiale einer großen Supermarktkette in Bitburg haben wir Glück in Form von Kaffee, Süßigkeiten und einem sonnige Plätzchen.

Gut gestärkt und aufgewärmt geht es von dort zum Kloster Himmerod mit seiner imposanten Abteikirche. Auch hier erfahren wir von Veränderungen: Nachdem der letzten Zisterziensermönch das Kloster verlassen hat, wurde es 2017 aufgelöst und dem Erzbistum zu Trier übergeben. Es bietet jedoch weiterhin einen Ort der inneren Einkehr und Begegnung. Ein kleiner Funke von Veränderung wird bei vier (fremden) Mopedfahrern gezündet. Der heutige Protokollant überreicht ihnen je ein Kärtchen von Pilgern mit PS.

Nun geht’s aber wieder nach Insul über Adenau. Immer wieder Veränderungen unterwegs. Aus üppigen Maisfeldern werden durch die Ernte brache Flächen. Blätter an Bäumen und Sträuchern ändern ihre Farbe. Der Herbst hält Einzug. Auch an diesem Fahrtag erleben wir unterschiedlichste Verkehrsteilnehmer. Die einen lassen uns z.B. bei Kreisverkehren vor, andere jedoch bedrängen uns trotz kurviger Strecke.
Ralf’s Kommentar: „Lieber pilgern mit PS anstatt rasen mit PS“. Passt vielfach gut. Wir haben wieder eine wunderbare Tour erleben dürfen.
Gott sei Dank!

Melanie und Joachim

 


4. Tag - Sonntag, 06.10.2024

Insul, der 6. Oktober

Heute ist der letzte Tag unserer Eifeltour.
Nach gutem Frühstück treffen wir uns um 9 Uhr auf der Terasse unseres Hotels zum letzeten Zündfunken dieser Tour. Gestartet wird wie immer mit dem Vorlesen des Tagebucheintrages des Vortages. Diesmal von Joachim.

Anschließend kreist das Tagebuch in der Runde. Keiner nimmt es.
Eine zweite Runde. Keiner fühlt sich berufen, es zu nehmen, dieses geliebte und gehasste Tagebuch.
Geliebt: wenn ich morgens dem Vorleser zuhören kann, oder wenn ich selbst meine Gedanken vom Vortag vorlese.
Gehasst: wenn es auf mich zukommt und mir kein plausibler Grund einfällt, es weiterzugeben. Solche Gründe mussten wir uns heute auch wieder anhören – Ich kann das nicht, ich bin noch zu neu hier…
Als auch die 3. Runde ohne Erfolg bleibt legt Sabine es in die Mitte des Helmkreuzes, auf den roten Helm, meinen Helm. Ist das jetzt ein Zeichen? Ich bin wohl dran, na dann…

Wir beenden den Zündfunken obligatorisch mit dem Lied: „Möge die Strasse“. Normalerweise bekomme ich bei diesem Lied sentimentale Anwandlungen, aber heute geht’s. Vielleicht liegt es ja am Tagebuch. Nach Einteilung der Fahrgruppen und Verabschiedung geht es los. Wir fahren zu Fünft unter Rainers Führung. Ein letztes Mal an der Ahr entlang. Hier wird mir noch einmal der krasse Unterschied deutlich, auf der einen Seite frisch renovierte oder neu errichtete Häuser, wie unser Hotel, auf der anderen Seite sieht man immer noch Spuren vom Hochwasser. Das wird wohl noch Jahre so bleiben.

Wir fahren zügig bei teilweise unter 4 Grad C Richtung Bonn. Dank Griff- und Sitzheizung lässt sich das gut ertragen. In Bonn nehmen wir für ein kurzes Stück die Autobahn, um über den Rhein zu kommen. Im Bergischen Land sehe ich erstmals die Braunfärbung der Blätter an den Bäumen, in der Eifel war das noch alles grün – oder?

Beim nächsten Stop trennen wir uns. Die Richtungen sind zu verschieden. Bernhard und ich fahren direkt nach Paderborn und kommen gegen 15 Uhr an. Es war eine schöne Tour.
Und das Wichtigste: Alle sind wohlbehalten wieder zuhause angekommen.

Gott sei Dank

Andreas