Neue Erfahrungen für Gashand, Geist und Seele

Pilgern mit PS, Helmkreuz am Morgen vor dem Zündfunken
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2025 | Wilder Westen| Tour-Tagebuch

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Tagebuch der Teilnehmer an der Motorrad-Pilgerfahrt "Wilder Westen"
20.06.2025 – 06.07.2025

Prolog / Sonntag, 15.06.2025

Das Vortreffen
Ich war sehr froh, doch noch an dem „Vortreffen“ teilnehmen zu können. Aus einer anderen Terminverpflichtung kommend, war ich 10 Minuten zu spät am gemeinsamen Treffpunkt. Unser Vortreffen war diesmal ein virtuelles Treffen, denn wir trafen uns am Sonntag, dem 15. Juni, in einem Chatroom – für uns alle ein völlig neues Erlebnis. Die Technik macht´s möglich!
Trotz meiner Verspätung wurde ich freudig begrüßt. Zum Glück waren Zimmerbelegung und Fahrergruppen im Vorfeld eingeteilt, so dass die Details nur noch in den zwei Einzelgruppen besprochen werden mussten. Es war vorteilhaft, dass die Gruppe aus Alt-Pilgerinnen und Alt-Pilgern besteht.
Unsere zwei Tourguides, Ulrich und Wolfgang, hatten im Vorfeld wirklich gute Arbeit geleistet und die wichtigsten Informationen in einem Heft zusammengestellt. Schließlich ist das Motorradfahren in Frankreich etwas spezieller.
Sogar die Hausaufgabe wurde beim Digital-Meeting nicht vergessen.

So können wir am Samstag in Fischingen beim Nachtickern unsere Gedanken dazu auszutauschen.
Text Seite 11:
„Hat deine Seele Flügel?“
Für mich war die Teilnahme an dem Treffen sehr entspannt, da die Woche terminlich bis zum Rand verdichtet war. Außerdem wurde die Umwelt nicht durch die Anfahrt belastet. Für meine Figur war es auch besser, mal keinen sonntäglichen Kuchen zu essen.
Und doch war es nicht so inspirierend wie die anderen Vortreffen! Deshalb freue ich mich umso mehr auf eine entspannte und fröhliche Tour mit anregenden Begegnungen, Impulsen und Gesprächen.

Die Linke zum Gruße
Bernd

 


1. Tag - Sonntag, 29.06.2025

Von Lörrach/Fischingen nach Abondance
Heiß war sie, die Anfahrt zum ersten Ziel, dem Start-Hotel im südlichen Schwarzwald.
Heiß waren sie, die Kurven, die wir dabei zu zweit die Vogesen unter die Räder genommen haben.
Heiß war sie, die bestmöglich kürzeste Querung der Tiefebene zwischen Vogesen und Schwarzwald.
Heiß war sie, die erste komplett gemeinsame Nacht der Tour in den ‚Wilden Westen‘!
Naja, leider nicht ganz komplett => Andreas und Achim mussten leider kurzfristig absagen, so dass nun jede Gruppe nur mit je 4 Motorrädern und 5 Personen unterwegs sein wird.
Lieber Andreas, lieber Achim: Ihr fehlt, auch wenn Ihr in Gedanken mit uns seid.

Heiß ging es weiter am heutigen Morgen. Schon Mitte 20°C beim Zündfunken.
‚Suchen und Finden‘ war der Impuls.
Schatten suchen und finden für jede Wegrandpause – bestens gelungen – DANKE, Ulrich!
Frei nach den Ärzten hatte ich schon zu Hause das Lied im Kopf…:
„…Ich will wieder in die Berge – ich will zurück ins Alpenland…“
Die Berge habe ich anfangs vergeblich gesucht und erst viel später am Tag gefunden.
Auch dafür: DANKE, Ulrich!

Der zweite Teil der heutigen Tour hat die Hitze-Strapazen der anfänglichen ‚Transitstrecke‘ völlig in den Schatten gestellt. Hohe Berge, tiefe Schluchten, grandiose Kurven – einfach schön!
Passend zum Wetter endeten anfangs viele Ortsnamen auf mhmhm-k-OFEN.
Sagte ich eigentlich schon, dass es HEISS war?
Menschen waren dementsprechend nicht viele auf der Straße zu sehen – außer an markanten Stellen wie Freibädern oder Fluss-Badestellen.
Schade eigentlich, denn es hätte gut zum Impuls gepasst. Ich sage ja immer gerne „Gott begegnet mir in den Menschen“. Aber – wenn mir keine Menschen begegnen, was dann?
Ich habe mich wieder finden lassen von meiner Begeisterung für die Berge – SEINER Schöpfung.
Dankbarkeit durchströmt mich, dass ich die Freiheit habe, sie so zu erleben, wie es (nur?) beim Motorrad-Pilgern möglich ist.
Ich freue mich, dass ich in Mopped-Kluft durch die Hitze fahren darf und nicht mit Hunderten im Freibad liegen ‚muss‘.
Wie üblich: alles eine Frage der Perspektive.
Wie schön, dass mein Blick sich weitet.
Wie schön, dass weitere Berge auf mich warten.
Wie schön, dass WIR dies zusammen erleben und erfahren dürfen.
Dank sei Euch allen und vor allem: GOTT sei DANK!

Conny

 


2. Tag - Montag, 30.06.2025

Nach Léchère
Text und Impuls des Tages: „unterwegs“
Unterwegs, darum bin ich hier. Unterwegs, warum bin ich … „unterwegs“?
Um zu suchen? Um zu finden? Oder vielleicht, um zu sehen und zu sein?
Es heißt:
Erst in der Stille beginnst du zu hören. Erst wenn die Sprache verstummt, beginnst Du zu sehen.
Wir waren heute unterwegs, auf Straßen und Wegen, großen & kleinen, bergauf & bergab; Kurven, Kehren, Wenden … und auch Pause & Rast.
Das gesamte Programm abgespult und auch das Ziel pünktlich erreicht, doch…still wurde es nicht.
Und trotzdem – da ist dieses oft zitierte „zwischen Helm und Sitzbank“ – diese Momente, die mich zu dieser Pilgerfahrt motiviert haben.
Ich bin unterwegs, doch nicht allein.

Gedanken,
Ich spreche sie aus…
Ich singe sie aus…
Ich schweige sie aus…
Ich weine sie aus…
und ich habe das Gefühl, dass sie erhört werden.

Und ja, manchmal bekomme ich auch Antworten, wenn ich mich bemühe, genau hinzusehen.
Ich nehme so vieles wahr, was für mich sonst unsichtbar bliebe.
Wirklich ‚unterwegs‘ sein, Abstand vom Alltag gewinnen, ohne ihn zu vergessen, aber die Chance bekommen, eine andere Perspektive einzunehmen und eventuell auch anzunehmen.
Aber ebenso dem Leben, meinem Leben, seine Chance zu geben, mir seine Schönheit und Unbekümmertheit zu zeigen: sei es ein Col, ein Blick auf die Landschaft, die Erwiderung eines Kopfnickens oder auch eine herzliche Umarmung zu fühlen und zu spüren.

„Unterwegs“ sein – so viel mehr als den Ort zu wechseln – vielleicht ja sogar ‚nur‘ zu mir selbst?
Ich bin dankbar dafür, mit Euch unterwegs sein zu dürfen und freue mich auf die nächsten Etappen – mit Euch unterwegs!

Mike

 


3. Tag - Dienstag, 01.07.2025
La Léchère => Barcelonnette

Pilgern
Im Wesentlichen eine spirituelle oder religiös motivierte Reise, zu Fuß oder hier natürlich mit dem Verkehrsmittel Motorrad. Ja, Pilgern mit PS führt in den ‚Wilden Westen‘, die westlichen Alpen, die französischen Alpen. Meine Traumziele Route des Grandes Alpes (RDGA) und ganz speziell der Col de la Madeleine, der an der D213. Ich war schon mehrfach dort, auf Skiern – natürlich nicht über die Passstraße – und mit dem Wohnmobil.

Heute sollte es eine halbe Stunde früher losgehen, denn für den Nachmittag waren Gewitter angesagt. Und tatsächlich, der erste Pass, der Col de la Madeleine, dieses Mal deutlich zügiger bewältigt als vor ein paar Jahren mit dem WoMo. Erfrischend kühl war es auf der Passhöhe, immerhin 2.000 m. Dann wieder 1.000 m den Berg hinunter in das Tal, vorbei an grandiosen Aussichten z.B. auf das Mont-Blanc-Massiv. Ein Murmeltier flüchtet in den Hang.
Jetzt sollte es erst so richtig losgehen mit den Cols. Der RDGA folgend ging es auf den
Col du Galibier, 2.642 m
Col de Lautaret, 2.058 m
Col d’Izoard, 2.361 m

Bei wundervollem Bergpanorama legten wir eine Kaffeepause ein und sahen zu, wie ein Gewitter über unsere weitere Route zog.
So wurde es auch ein zweiter Kaffee, bis der Weg ‚frei‘ war.
So machten wir uns an einer grandiosen Schlucht entlang auf zum letzten ‚Col de Vars‘ (2.108 m).
Schauer lagen doch noch bedrohlich auf dem Weg, so dass Wolfgang anhielt und die Regenpelle anzog. Die Gruppe folgte, nur ich dachte: ‚es sind nur noch 25km, es wird wohl nicht so schlimm werden‘. Doch es wurde RICHTIG nass! Eine Mure ging vor uns über die Straße. Eine Gruppe GS-Fahrer kam uns entgegen. Eine GS nahm ein Schlammbad, die Straße war kurz zu (mit GSs). Nach einigen langen Minuten erreichten wir dann die Tankstelle kurz vor dem Ziel und konnten die Motorräder schon mal für den nächsten Tag vorbereiten.
Nur noch 3 km bis zum Hotel, dann ist es geschafft!
Doch – oh Schreck. In dem Hotel wusste niemand von unserer Ankunft.
Es stellte sich heraus: das gebuchte Hotel liegt 320 km nördlich, fast am Genfer See.
Nach einigen Telefonaten war klar: wir können trotzdem die nächsten beiden Nächte hier verbringen und zumindest am heutigen Dienstag gibt es ein Abendessen im benachbarten Restaurant.
So ist es halt, wenn man unterwegs ist, pilgert: man macht Pläne, und dann passiert das Leben.
Morgen geht es sicher weiter – wenn auch mit ganz anderen Plänen…

Georg

 


4. Tag - Mittwoch, 02.07.2025

Heute ist Bergfest – die Hälfte liegt hinter uns – die andere noch vor uns.
Nach einem leckeren Frühstücksbuffet mit für französische Verhältnisse sehr deftigen Bestandteilen, stellt sich für die einen einfach nur die Frage nach einer kleineren oder einer größeren Motorradrunde – oder den Tag vor Ort zu verbringen. Für andere mit technischen Problemen steht die Fahrt zu einer Werkstatt auf dem Programm, oder – aufgrund gesundheitlicher Probleme die Suche nach ärztlicher Versorgung.
Die immer hilfsbereite Hotelbesitzerin hat dem Pilger mit dicker Backe schnell einen Arzt organisiert und für alle heute Abend ein Restaurant im 5 km entfernten Ort Barcelonnette reserviert. Sie will uns sogar fahren, damit jeder sein wohlverdientes Pilgerbier trinken kann.
Sie spricht kein Englisch, ist aber Google-Translate-Poweruser.
Als wir uns zu zweit zu Fuß in den Ort aufmachen wollen, spricht sie uns sofort an, schlägt uns die beste Wanderroute vor und gibt uns auch ihre Handynummer, falls wir wegen Gewitter oder Erschöpfung abgeholt werden wollen.

Die 1.312 km, die wir inklusive Anreise zum Startort in den letzten 4 Tagen auf dem Mopped verbringen durften, waren sehr erlebnisreich, aber auch anstrengend. Also steht heute eine Pause auf unserem Programm.
Wir machen uns auf den etwa 10 km langen Weg bis nach Barcelonnette hinunter.
Auch wenn wir heute auf die Hammerausblicke auf den Cols verzichten, so ist das Bergpanorama beeindruckend und ich habe noch nie so viele Schmetterlinge auf einem Haufen gesehen.
Weil Touristen sich aber mehr für die Skipisten hier als für die blühenden Landschaften interessieren, begegnen wir niemandem auf dem ausgeschilderten Wanderweg.
Es wird wieder warm, aber 28°C sind auch ohne Fahrtwind erträglich, bedenkt man, dass wir in den letzten Tagen auch bei 38°C unterwegs waren.
Dem Alltag kann man mal entfliehen – dem Klimawandel wohl nicht.
Wir biegen rechts ab in einen schmalen und steilen Fußweg. Durch unsere auf unserer Fahrt so praktischen Barfußschuhe spüren wir jeden Stein und üben uns in Achtsamkeit. Vielleicht bekommen wir ja noch ein paar Blasen, wie die „echten“ Pilger zu Fuß?

Im Ort ist Markt. Leider (oder glücklicherweise?) können wir nicht alles mitnehmen, was gut und lecker aussieht. Einen Maroneneisbecher später machen wir uns auf den Rückweg.
Es ziehen wieder Wolken auf und wir entscheiden uns für den kürzeren Weg über die Hauptstraße.
Spätestens am Ende der Route freuen wir uns auf die nächste Etappe – wieder auf dem Mopped!

Daniela

 


5. Tag - Donnerstag, 03.07.2025

Bei angenehmen Temperaturen und wie an jedem zurückliegenden Tourtag bei strahlendem Sonnenschein, starten wir von Barcelonnette in Richtung Norden. Beide Gruppen sind komplett.
Die technischen Probleme haben sich von alleine erledigt und die Medizin des freundlichen Arztes hat bei dem Pilger mit der dicken Backe für schnelle Linderung gesorgt.

Wir drehen eine Runde um den wunderschönen Lac de Serre-Ponçon, passieren den Col de Mans und erreichen nach herausfordernder Auffahrt über kleinste Sträßchen den Col de Noyet.
Zahlreiche Pinseleien auf dem Asphalt zeugen davon, dass die Tour de France hier schon mehrfach stattgefunden hat. Auch „Ulle“, also Jan Ullrich, ist namentlich verewigt.
Nach dem Lac de Sautet machen wir in La Mure eine Pause und erfrischen uns mit Eis und gekühlten Getränken.
Nach zügiger & kurvenreicher Auffahrt erreichen wir um 16:30 Uhr frohgestimmt unser sehr schönes Tagesziel: Hotel „Le Castillon“ in L‘Alpe d’Huez.

Welche Gedanken gehen mir durch den Kopf beim Stichwort „unterwegs sein“?
* Unterwegs sein - nicht ziellos, sondern mit einem festen Ziel.
* Ich möchte mich vom Einerlei des Alltags lösen.
* Ich will durchhalten.
* Ich möchte Veränderungen wahrnehmen, in der Natur, aber auch im eigenen Kopf: Wohin verändert sich meine Gedankenwelt?
* In der Gruppe möchte ich diszipliniert sein, den Regeln folgen und als Teamplayer auftreten.

Ich hoffe, noch oft unterwegs sein zu dürfen.

Klaus

 


6. Tag - Freitag, 04.07.2025
Das Tagebuch findet keine Mitfahrgelegenheit [Anm. d. Red.]

 


7. Tag - Samstag, 05.07.2025

Guten Morgen, am heutigen Samstag, den 05.07.2025 in Gex.
Mein Name ist Blaufuchs. Ich gehöre zur Hardwarecombo des Unternehmens ‚Wilder Westen‘.
Da sich gestern kein Hardware-User gefunden hat, das Tagebuch zu übernehmen, hat mich die Hardwarecombo beauftragt, die Chance zu ergreifen und für sie Erlebnisse, Erkenntnisse und Sinnerfahrungen des Unterwegsseins an Euch User weiterzugeben.
Wir sind der Combos zwei, verstehen uns gut und führen einen regelmäßigen Austausch zischen 18:00 Uhr abends und 9:00 Uhr morgens durch. In diesem Zeitraum geht es um die WM² = Weltmeisterschaft im wertschätzenden Mobbing. Top Secret. Dazu später mehr.
Zu meiner engeren Bezugsgruppe gehören Grandseigneur Blau mit Weiß (GS-BMW), Seigneur Kawa Eisenherz, unser Oldie, und last but not least Mylady Kawa Orange.
Mit unseren Usern Mike, Conny, Klaus und Ulrich & Mio sind wir zufrieden. Sie verstehen sogar witzig gemeinte Herausforderungen. Dazu hier mein Bekenntnis: der Hardware-Schalk hat mich gepackt. Ich sorgte dafür, dass mein User Ulrich ordentlich grumpig, besorgt, will sagen: angepisst war.

Ich ließ die Navigationsfunktion, mit der ich auf – sagen wir mal – Konfrontationskurs bin, ausfallen. Zu meiner Rechtfertigung: ich hatte zwei gute Gründe!
Zum einen: Die Überprüfung des BMW Notfallprogramms. Ergebnis: Notruf München geht in Ordnung = die kümmern sich. BMW vor Ort = hat Entwicklungspotential nach oben. Ich lernte den ortsansässigen Vertreter kennen, hörte seine Worte, besah mir die im Aufbau befindliche Werkstatt.
Ich besann mich und verabschiedete postwendend meinen Schalk. Das geht dann so: ihr User sagt dazu Vorführeffekt => das Navi tat ab sofort seinen Dienst.

Mein zweiter Grund für die Naviposse ist=> mehr weibliche Guidekompetenz fördern.
Mylady Kawa Orange hat dies unter der Leitung von Conny mit Bravour gezeigt. Sie brauste voran, groovte und kurvte und hat uns durch und über Wasser geführt. So gut, dass ihr ein fremder Hardware-User den notwendigen Kniefall erwies. Wir anderen drei haben uns diesbezüglich zurückgehalten. Wir wollen keine Eitelkeiten fördern.
Dies Bekenntnis zu meiner Rechtfertigung.

Nun zu unseren Erlebnissen. Seit sechs Tagen sind wir unterwegs.
Jeden Morgen mit geistigem & hardwaremäßigem Zündfunken.
Gestern 7. Tag – für User gemäß alter Überlieferung: Pause, Ausruhen; sehen, dass alles gut ist.
Nur in Punkto Tagebuch. Ansonsten: denkste!
Wir starteten in L‘ Alpe d‘ Huez, (dem Big Point der Tour de France, einer Aktion einer anderen 2-Rad-Hardware-Gruppe, ohne Motor, jedoch weltweit berühmt), unter strahlend blauem Himmel.
Unsere Fahrt bringt uns kurvig über den Col de la Confession mit atemberaubenden Augenblicken, an Grenoble vorbei, am Berghang fahrend an einem See entlang zum Col du Granier – Pause.
Dieser Ort ist ein historisch interessanter, und auch jetzt ein imposantes, landschaftsreiches Markenzeichen. Die größte Umweltkatastrophe des Mittelalters ereignete sich hier.
1248 gingen 500 Millionen Kubikmeter Felsgestein und anderes das Tal hinab, begruben zig Dörfer und die Bewohner unter sich. Der letzte Bergrutsch ereignete sich 2016.
Unsere Combo stellt dazu fest: die User-Gedanken zum Klimaschutz sind absolut notwendend.
Nach der angemessenen Pause unserer Gruppe – die User im Schatten, wir der mittäglichen Sonnenkraft ausgesetzt, ging es schwingend, kurvig, bergrauf und -runter, durch bewaldete oder sich landwirtschaftlich zeigende Flächen. Das Ahh und Ohh unserer User ließ uns erkennen, welche Begeisterung sie dabei empfunden haben.
Mein Spiegel verriet mir: Das Grinsen von Klaus reichte von Ohrläppchen zu Ohrläppchen und darüber hinaus. Schließlich: wir taten unser Bestes.

Mit unserer notwendigen Energieration aufgeladen erreichten wir nach Pi mal Daumen 270km das Grand Hotel in Gex unweit des Genfer Sees. Zeit zum Ausruhen, Austausch und des WM²-Wettbewerbs. Dies hatte folgende anregende Gedanken zur Folge:
Die Eskimos kennen 100 und mehr Begriffe für Schnee und deren existenzielle Bedeutung für sich.
Wie sieht das mit euren Kenntnissen der Begriffe zur Beschaffenheit der Fahrbahn aus? Auf welche Anzahl kommt Ihr auf dieser Fahrt? Schmale Fahrbahn, gekennzeichnete, glatt asphaltierte… Ein Vokabelheft gefällig? Die Kenntnisse sind für Euch und uns von absoluter Wichtigkeit. Wir wollen weiterhin mit Euch gut, gesund, heil und unter Gottes Segen abfahren. – Amen.
Ulrich, mein User, ich hoffe auf weiteres gutes Zusammen-Unterwegs-Sein.

Blaufuchs,
im Auftrag von Granseigneur Balu mit Weiß, Seigneur Kawa Eisenherz, dem Oldie,
und Mylady Kawa Orange & der second Hardware-Combo.

  


8. Tag - Samstag, 09.08.2025

Von Dillingen nach Flörsbach im Flörsbachtal

 Samstag, der letzte Zündfunke auf unserer gemeinsamen Pilgerreise. 

Was haben wir erlebt, was haben wir geteilt, wen haben wir kennen gelernt und was nehmen wir mit, wenn sich unsere Wege heute wieder trennen werden.

1. Wie habe ich meine Chance wahrgenommen, Pilger näher kennen zu lernen, mit denen ich bisher wenig oder gar keinen Kontakt hatt. 

2. Stille … Schweige und Höre

Erst in der Stille beginnst du zu hören. Erst wenn die Sprache verstummt, beginnst du zu sehen. S. 57 Lied im Roadbook

3. Ich habe auf unserer Reise verschiedene Arten von Bierdeckeln kennengelernt. Doch einer unter ihnen hat mich besonders angesprochen. Jesus bringt es auf den Punkt!!!

  1. Liebe Gott. (Vielleicht erst mal kennenlernen?)
  2. Liebe Dich selbst. (Egal, was dein Spiegel heute sagt.)
  3. Liebe die Anderen. (Koste es, was es wolle?)

Jeder einzelne von euch hat sich darüber Gedanken gemacht. 

 

4. Was ist meine Sehnsucht, was ist mein Pilgern?
Pilgern ist ein bewegtes Innehalten oder anders ausgedrückt: Man wandert mit den Füßen aber pilgert mit dem Herzen.

 

5. Wunder
Ich glaube immer noch an Wunder und meine Hoffnung darauf, die kann mir keiner nehmen. Ja, ich weiß, da kommt der Tag, an dem sie jeder wieder sehen mag. Die Wunder…

 

6. Eine Handvoll Liebe (S. 34) 
das beschreibt Susanne Niemeyer in ihrem Text! Wer das Paket öffnet, findet zunächst die Freundlichkeit. Daneben liegen Samthandschuhe, die eignen sich für alle Tage. Ein Fläschchen Demut, mit angenehmen Duft verwandeln Besserwisser in feinfühlige Menschen, denen es nichts ausmacht, hin und wieder mal zurück zu stecken. Darunter liegt eine Portion Mut, die wir inhalieren können, damit in entscheidenden Momenten unsere Stimme nicht versagt! Am Boden des Pakets findest du eine Handvoll Liebe. Die ist für dich bestimmt. Sie hilft dir jeden Tag dich selbst zu lieben. Sie macht dich groß, damit du andere groß machen kannst. (Die Nächstenliebe)

 

7. Es gibt vieles, das ich nicht weiß. Es gibt vieles, das ich nicht in der Hand habe. Was ich kann, ist darauf zu vertrauen, dass du zum richtigen Zeitpunkt hinter mir stehst oder hinter mir fährst. 

O Gott, ich entwerfe ein Dank-Gebet. 
Ich bin Dankbar für die gemeinsame Zeit, die Eindrücke und Erfahrungen, die ich mit euch teilen durfte.
Ich bin Dankbar für die wertvollen Gespräche, die mich wachsen und größer werden ließen.
Ich bin dankbar, für die Schönheit der unterschiedlichen Landschaftsbilder, die wir gemeinsam entdecken durften.
Ich bin Dankbar, für all die Menschen, die sich eingesetzt haben, damit es mir in dieser Pilgerwoche so rundum gut geht. 

Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand….

Buen Camino… Sabine

 


9. Tag - Sonntag 10.08.2025

Der letzte Morgen. Alle sind schon früh fertig und so wird das Abschlussfoto vom Wirt bereits vor 9 Uhr gemacht. Sabine lässt in ihrem Tagebuch-Eintrag noch einmal die verschiedenen Zündfunken Revue passieren. Und auch wir sind aufgefordert zu benennen, was für uns die Besonderheiten der Tour waren. Nach der Verabschiedung in den Kleingruppen singen wir noch das irische Segenslied und dann heißt es endgültig Abschied nehmen. Wir - zwei Paderborner - drei Lipper und zwei Nordlichter (sie schieben noch eine Nach-Übernachtung bei Rustemeyer ein) machen wir uns in Richtung Hillige Seele auf den Weg. Bei bikerfreundlichen 18 -25 °C geht es in dieser Konstellation zügig durch die Rhön und das Sauerland. Einen Kaffeestopp mit leckeren Torten machen wir an der Alten Pletschmühle in Homberg-Ohm. Kurz vor dem Ziel fährt Peter noch die Aabachtalsperre an, wo es ein leckeres Eis auf die Hand gibt. 

Eine Pannen- und Unfallfreie Fahrt findet in der Hilligen Seele ihren Abschluss mit einem Dankgebet frei nach dem Motto "Ich entwerfe ein Gebet"

Danke noch einmal für die schöne Zeit. Wir hoffen, dass wir noch oft zusammen unterwegs sein können.

Wir freuen uns schon aufs Wiedersehn.

Michael und Regina

 

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