6. Tag - Donnerstag, 06.07.2023
Es ist Donnerstag und wir sind in Wutach im Gasthof „Zur Burg“
Hier übernachten wir zweimal. Heute ist also Fahrtag ohne Gepäck. Wir treffen uns zum Zündfunken auf dem kleinen Spielplatz neben dem Haus. Nachdem Conny in beeindruckender Weise ihre Gedanken über Dankbarkeit vorgestellt und auch die Impulse der Tage davor noch einmal aufgegriffen hat, dreht das Tagebuch wieder seine Runden. Auch heute will sich nicht so leicht jemand finden, der es für den Eintrag seiner Gedanken an sich nimmt. ThomasM beschließt daher, das Buch erst einmal in die Mitte zu legen und abzuwarten, ob sich evtl. noch jemand nach Bekanntgabe des Impulses für den Tag dazu entschließt. Also greife ich kurzentschlossen zu. Ich sollte an diesem Tag nicht alleine auf meinem Motorrad unterwegs sein. Das Tagebuch und ich – eine Gemeinschaft. Gemeinschaft, der Impuls für heute.
Und wie Conny sagte: man ist ganz anders unterwegs, viel bewusster, aufmerksamer für den Tag. Und man macht sich mehr Gedanken, die festgehalten werden wollen. Zum Abschluss des Zündfunkens las Rainer noch einen Text aus dem Roadbook vor: „Noahs Arche“. Es geht um die unterschiedlichsten, merkwürdigsten Tiere, die Noah mit auf die Arche nahm, die sonst auf dieser Welt nicht existieren würden. Die Spaßvögel, die Meckerziegen, seltsame Vögel usw.
Auf die Menschen bezogen zeigt das die Vielfältigkeit der Typen auf, und doch sind alle eine Gemeinschaft, ohne die ein friedliches Zusammenleben nicht möglich wäre.
Heute Fahrtag ohne Gepäck. Die Freude war groß und die Spannung auf tolle Strecken und die wundervollen Landschaften des Schwarzwaldes auch. Wir fuhren los und wie fast jeden Morgen in den letzten Tagen drehten wir die obligatorische Runde durch den Ort, um dann den anderen noch einmal zuzuwinken. Nachdem wir im Nachbarort noch das Gewerbegebiet kennenlernen durften, fuhren wir über kleine bis kleinste Straßen, die sich nicht nur von rechts nach links durch die wunderschöne Landschaft schlängelten, sondern auch noch wellenförmig auf und ab.
Bei jeder Kuh, die ich am Wegesrand sah, dachte ich: „Bist du eine dumme Kuh?“. Oder: „Die Ziege auf der Wiese hinter einer Kurve könnte eine Meckerziege sein“. Nein, die Tiere können nichts für die Menschen mit ihren Eigenschaften, aber sie können sich nicht wehren.
Mittag wollten wir auf dem „Blauen“ machen, einem 1.165m hohen Gipfel mit Aussichtsturm. Von dort hatte man einen unglaublichen Rundblick auf Schwarzwald, Vogesen, Jura und die Alpen; wirklich überwältigend! Mittag gab es leider nicht, weil die Gastronomie wegen Umbau geschlossen hatte.
Also weiter über Mäusedärme zum Gasthof Haldenhof, wo wir im Biergarten die Aussicht genossen. Wir waren uns einig, dass das Fahren besser ist als in den Alpen, jedenfalls heute im Hier und Jetzt. Wir fuhren durch Schönau, den Geburtsort von Jogi Löw, bis zum Schluchsee, wo wir noch eine Kaffeepause einlegten.
Ungeplant kamen wir ins Nachtickern. Silvia Sabine :-) erzählte, wie sie ihrem Mann von der Gemeinschaft bei PmPS vorgeschwärmt hat, wie aufeinander geachtet und respektvoll miteinander umgegangen wird. Die Erfahrung dieser Gemeinschaft hat uns alle infiziert, sind wir uns einig.
Heute kamen wir das erste Mal in dieser Woche als letzte Gruppe im Hotel an. Es war ein ganz besonderer Tag. Danke!
UweO