Neue Erfahrungen für Gashand, Geist und Seele

Pilgern mit PS, Helmkreuz am Morgen vor dem Zündfunken
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2024 | Griechenland | Tour-Tagebuch - 7. Tag - Donnerstag, 03.10.2024

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7. Tag - Donnerstag, 03.10.2024

Von Karpenisi nach Kalo Nero

Hellena, schnell haben wir uns beim Kreisen füreinander entschieden – warum auch alles auf die lange Bank schieben, denn… das Leben ist so kurz.
Der heutige Zündfunke wurde wieder in gewohnter Art durchgeführt, jedoch gleichzeitig mit einem dynamischen, zackigen „Laudate“.
Text: Lebenswege – wie passend. Impuls: Klöster & Kurven – was ist da deins in deinem Leben?

Wir starten gegen 9:20 Uhr gen Kalo Nero, „meinem“ Etappen-Reiseziel.
Mit einer gewissen Unsicherheit habe ich die Pilgerreise begonnen, doch ich musste… es geht ans Meer – da wollte ich hin!
Bereits am gestrigen Tag hatten wir das Thema, was „mein“ Kloster sei. Ich denke, es ist der Ort, wenn man es so sagen kann, wo ich mich geborgen und geschützt fühle, wo ich wertgeschätzt werde und ich diese ganz besondere Art von „Wärme & Liebe“ erfahre.

Kurven – nein, nicht endlos im Kreise sich drehen, sondern schwungvoll von einem Drehsinn in den anderen fallen, und wenn es sein soll, darf auch mal `ne Gerade dazwischen sein. Doch auch hier gilt es, Vorsicht walten zu lassen und es nicht zu übertreiben. Und so haben wir heute bereits nach 30km die erste Pause eingelegt und unsere inneren Tanks wieder mit Flüssigkeit betankt – das tat gut. Danach ging es weiter auf unserem Weg.
Die Kurven schienen kein Ende nehmen zu wollen – wie im Leben. Doch hier hat man nicht diese Leitpfosten und auch nicht immer alle Regelwerke im Blick. Geradeaus und Vollgas, doch wie handelt man, wenn doch mal der Schub oder die Kraft nachlässt? Fährt man dann an den „Rastplatz“ und sucht „sein“ Kloster auf? Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich mein Kloster gefunden habe und auch zumindest gelegentlich nach einem „Rastplatz“ Ausschau halte. Ja, selbst die Warnblinkanlage habe ich gelernt zu nutzen, doch hoffe ich, dass ich dies zukünftig früher erkenne und nutze. Denn wenn ich um Unterstützung bitte, so werde ich diese auch erfahren.
Es gibt Wege, die können wir einfach mit unseren Moppeds nicht bewältigen, und so haben wir gegen 13 Uhr per Fähre bei Patras übergesetzt. Und da wir diese Art der Fortbewegung nicht gewohnt sind, kam im direkten Anschluss eine Pause zur körperlichen Stärkung mit Speis und Trank. Ich war froh und dankbar, dass uns die Fähre auf unserem Weg sicher und zuverlässig geholfen hat.

Lebenswege kommen irgendwann auch mal beim „Fährmann“ an, doch es ist nach meinem Glauben nicht das Ende unserer Reise. Ich habe während dieser Pilgerfahrt einen lieben Menschen in die Obhut des „Fährmanns“ geben müssen und ich vertraue darauf, dass er einen guten Job macht und es auf der anderen Seite weitergeht – „Annette: gute Reise!“
Wir sind am späten Nachmittag in zügigen Etappen an unserem Ziel Kalo Nero angekommen. Ankommen – Ankommenbier – Nachtickern mit Aussicht auf morgen – Einchecken – Im Meer schwimmen – Abendessen - …
…und nun einen mir wichtigen Moment feiern – das Entzünden einer Erinnerungskerze am Meer - für Annette und in großer Hoffnung für unseren Sohn Marc. Ich freue mich sehr, dass ich in diesem Moment nicht alleine war.
Kurven und Klöster – ich freue mich auf die Kurven der Straße & Kurven des Lebens, die vor uns liegen und bin sehr dankbar, dass ich mich liebevoll in „meinem“ Kloster aufgehoben fühlen darf.

Allzeit gute Reise!

Mike