3. Tag – Sonntag, 29.09.2024
Aufgewacht! – Im Hotel Crichelon, in toskanisch anmutender Landschaft gelegen. Eine wunderschöne Morgendämmerung ist das Erste, was ich wahrnehme.
Heute über – Der TAG!
Nach den Tagen mit durchfahrenen, abgründigen, regengrausigen Tiefen, schwindelerregenden, schneebedeckten Gipfeln und vielen, vielen Kurven dazwischen – vielen schönen, schmeichelhaft geglückten, und auch einigen haarscharf gekratzten.
Also heute ist der Tag, an dem wir es zu sehen bekommen wollen – das MEER!
Der Weg zum Frühstück – die Pflanzenwelt strotzt voller Saft und Kraft, gesaugt aus dem warmen Regen des Vortags. Fette, pralle Trauben läuten – sollte es wirklich auch hier bald schon Herbst werden?
Gegessen, aufgerödelt und… der ZÜNDFUNKE blitzt. „Wie gehst Du mit Veränderung um?“
Ein ziemlich großes Thema unter einem kleinen Helm… na, mal schauen, was dabei so herauskommt.
Tourbesprechung: Autobahn oder Landstraße?
-> Heute ist Sonntag, es sind keine LKW unterwegs – also Landstraße!
Und schon geht es los – wir starten in den neuen Tag wörtlich im „Sturzflug“, in engen Serpentinen runter ins Tal. Und uns begegnen wie erwartet keine Roadblocker in Form von LKW… aber in Form unzähliger Radfahrer, die zu hunderten fleißig bergauf, bergab strampelnd den Asphalt bevölkern.
Irgendwann erreichen wir die weite Ebene des Po-Tales. Kilometerlang fahren wir auf schnurgeraden Straßen. Die Sonne scheint aus einem strahlend blauen Himmel und wärmt mich – eine fast schon vergessene Empfindung. Wie gut er ist, unser „strahlender Stern“ – Lampera Astera.
Ihn haben wir zum Namen unserer Fahrgruppe erkoren.
Und plötzlich, unvermittelt, hinter einer Anhöhe ist es sichtbar: das MEER!
Riesig weit, tief blau und am Horizont verschmilzt es mit dem Himmel. Endlich – die ersten Möwen hatten es ja zuvor schon angekündigt – aber der Anblick überwältigt mich doch immer wieder.
Schließlich erreichen wir den Hafen von Ancona, laden unsere Gefährte und uns in die Fähre.
Und während des Abendessens an Bord, als wir uns den Tag nochmal durch den Kopf gehen lassen, legt unser Schiff fast unmerklich ab. Leinen los! Auf zu neuen Ufern!
Stimmt es nicht? Der Umgang mit Veränderung fängt mit „Loslassen“ an.
Aber DAS gelingt uns selten mit der Leichtigkeit, mit der wir es am Abend dieses gesegneten Tages taten.
AHOI !
Matthias