6. Tag – Mittwoch, 02.10.2024
Hallo Hellena,
heute habe ich die Ehre, unsere Erlebnisse in dir festzuhalten.
Als Neuling bin ich jedoch unsicher, welche Worte ich wählen soll.
Der Tag beginnt jedenfalls mit einer Fahrt zu einem Meteora-Kloster in der Nähe unserer Unterkunft. Bei strahlendem Sonnenschein erhebt sich das Kloster eindrucksvoll auf einem Plateau.
Im Inneren erwarten uns kunstvolle Wandmalereien und viel Geschichte.
Viele Besucher sind aus aller Herren Länder eingetroffen und die Mönche scheinen heute besonders nervös zu sein. Einer dieser Mönche überrascht uns beim heutigen Zündfunken, den wir in der eindrucksvollen Kulisse abhalten wollen. Er spricht uns an und wir müssen abbrechen. Versteht er uns nicht? Ist Christ nicht gleich Christ? Scheinbar macht er Unterschiede.
Enttäuscht machen wir uns schließlich auf den Weg nach Karpenisi. Die heutige Etappe verspricht wieder viele Herausforderungen und schöne Landschaften. Meine Gruppe findet nach einigen Sackgassen und kiesbedeckten Umleitungen schließlich ihr Ziel. Selbst schlechte Straßen, Wespenstiche und das Umfallen eines Motorrades können uns nicht aufhalten.
Zusammen haben wir alles gemeistert.
Als auch die zweite Gruppe eintrifft, stoßen wir auf den Hochzeitstag eines mitfahrenden Paares an. Es wird viel gescherzt und wir lernen etwas über die Doppeldeutigkeit des Wortes „Verkehr“, der zumindest auf den Straßen in Griechenland bisher nicht sehr ausgeprägt war. Wir lachen gemeinsam.
Nach diesem anstrengenden Tag gehe ich mit dem guten Gefühl ins Bett, wie weit uns Nachsicht, Zusammenhalt und Humor mit einem Schuss Gottvertrauen bringen können.
Auf viele weitere, schöne, gemeinsame Tage!
Tobias