15. Tag – Freitag, 11.10.2024
Guten Morgen in Nassereith.
Ein letzter gemeinsamer Fahrtag liegt noch vor uns und wir freuen uns darauf.
Liebe Hellena,
ich habe mich gestern entschieden, dich nochmal mit mir auf den Weg zu nehmen.
Wir starteten in Altavilla Vicenza und beim Fahren in meinem Lieblingsland kam ich dann doch zum Nachdenken.
„Gottvertrauen“ gab man mir mit auf den Weg. Habe ich Gottvertrauen?
Man sagt das so einfach, aber vertraut uns Gott nicht unser Leben an? Und wir müssen für uns Entscheidungen treffen, die unser Leben und auch anderer Leben entscheidet. Er vertraut auf uns, dass wir alles tun, um richtig zu handeln. Aber manchmal klappt nicht alles so, wie wir uns das vorstellen und alles kommt anders!
Ich nehme auf jeden Fall immer Gottvertrauen mit auf meinen Weg, egal wo es mich hinführt. Bis hierhin bin ich all meine Jahre gesund angekommen. Das ist wichtig!
Im Laufe des Tages entschloss ich mich allerdings, nicht weiter über den Tag zu berichten, sondern Dir, Hellena, ein Geständnis zu machen. Also los…
Mein liebstes Italien!
Ich muss Dir leider sagen, dass ich auf meiner Pilgerreise fremdgereist bin. Es tut mir wirklich leid, aber ich habe mich verliebt. Kann man nach 9 Tagen schon von Liebe sprechen? Ich denke schon; gibt es doch die Liebe auf den ersten Blick. Aber ich habe von Anfang an genauer hingesehen.
Der Weg in dem neuen Land war ab und an etwas holprig und man kann nicht davon reden, dass es mir einfach erging. Aber ich hatte viel Spaß und es lud mich immer wieder auf neue Abenteuer ein.
Die Freundlichkeit in meinem neuen Land begeisterte mich von Anfang an. Man winkte mir zu und brachte mir bei, dass das Leben Zeit braucht (besonders beim Kaffeetanken). Die vielen unerwarteten Tiere auf den Straßen machten meine Fahrt immer zu einem Erlebnis. Beim Spazierengehen wurde man von einem freundlichen Hund begleitet und wohlbehalten zum Hotel zurückgebracht.
Bei Dir, meine liebes Italien, ist es auch immer sehr schön und deine Kurven sind auch nicht zu verachten, aber in dem neuen Land muss man sie nicht lange suchen. Sie sind einfach immer und überall. Auch kulturell und kulinarisch bin ich von meinem Neuen echt begeistert.
Bei dir gibt es auch viel bergische Natur, aber in dem Neuen sind Berge und Meer noch besser ineinander verwachsen als bei dir. Allerdings möchte ich gar nicht länger Vor- und Nachteile aufzeigen. Aber vielleicht finden wir einen guten Weg, dass wir alle drei zurechtkommen.
Also, mein liebstes Italien, mach Dir keine Sorgen und habe Vertrauen… ich komme wieder.
Aber – da ist jetzt auch noch Griechenland. So heißt meine neue, zweite Liebe.
Vielen Dank, dass ich mit Euch das neue Land bereisen durfte.
Gruß
Sabine